Datenklau, Shitstorm - was lerne ich daraus?

Datenklau, Shitstorm - was lerne ich daraus?
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Der große Datenklau geht durch die Medien. Private Daten von unzähligen Politikern und Prominenten hat ein 20-jähriger Student geklaut und ins Netz gestellt. Anscheinend brauchte es dazu gar keine exklusiven Hackerfähigkeiten. Die ZDF-Journalistin Nicole Dieckmann wird im Netz angegriffen und der Grünen-Vorsitzende Robert Habeck vertwittert sich. Dies lässt einen zusammenzucken und über die eigene Onlinepräsenz nachdenken. Ist es ein Weg, den Habeck zu machen und alle Social-Media-Konten zu löschen? Geht dies für mich als aufstrebende Autorin überhaupt?


Zuerst muss man einmal genau hinschauen


Der wesentliche Aspekt des aktuellen Datenklaus ist, dass geheime Adressdaten und Telefonnummern an die Öffentlichkeit gelangt sind. Dazu private Chatverläufe, Bilder u.ä. Es handelt sich also um ein Problem bei der Absicherung privater Daten. Nun bin ich keine Politikerin, die eine geheime Adresse und Telefonnummer benötigt. Auch wenn ich diese Daten nicht unbedingt jedem auf die Nase binden möchte, so sind sie dennoch nicht geheim und für jedermann zu ermitteln.
Bei den privaten Daten sieht es schon anders. Ich speichere beispielsweise fast alles rund um mein Autorinnendasein in der Cloud ab. Es ist eben so schön bequem und schützt mich vor Datenverlust bei Festplattenschäden etc. Aber es macht mich theoretisch auch angreifbar. Wenn es also einem Hacker gelingt, mein Kennwort herauszufinden, hat er Zugriff auf alle Daten zu meinen Schreibprojekten und anderen Aktivitäten. Und da mein Smartphone seine Bilder automatisch in die Cloud sichert, auch auf alle Fotos, die ich damit mache. Falls es dir jetzt in den Fingern juckt und du dich sofort daran setzen möchtest, mein Konto zu knacken, möchte ich dir sagen, dass ich selten Fotos von meinen Orgien mache. Erwarte also nicht zu viel.

Im Social-Media ist alles öffentlich


Ich spreche bisher von meiner privaten Datenablage. Mit Social-Media hat dies noch gar nichts zu tun. Aber natürlich poste ich Vieles über Facebook, Twitter und Co. Doch ich halte es mit dem Spruch, den mir einmal ein Social-Media-Berater gesagt hat:

»Poste nichts, was du nicht auch deiner Oma erzählen würdest.«


Fast alle meiner Posts sind grundsätzlich öffentlich. Natürlich kann ich beispielsweise auf Facebook den Leserkreis einschränken und etwas nur für spezielle Freunde posten, aber dies macht für mich keinen Unterschied. Facebook ist kein Datentresor. Informationen, bei denen ich auch nur die geringsten Bauchschmerzen habe, dass sie in falsche Hände gelangen oder sonst wie negative Auswirkungen haben könnten, poste ich erst gar nicht.

Das Risiko ist ein anderes


Natürlich ist man dennoch nicht 100%ig davor gefeit, dass Posts falsch interpretiert werden. Dieses Risiko bleibt bestehen. Da kann man noch so besonders höflich und lieb schreiben. Ich versuche bei jedem Post, Blogartikel oder was auch immer ich im Netz und den sozialen Medien von mir gebe genau zu überlegen, wie es verstanden werden könnte und ob ich etwas anders formulieren sollte. Es gelingt mir nicht immer, wie einige Missverständnisse der letzten Zeit deutlich zeigen. Zumal jeder die Texte auf seine ganz eigene Weise interpretiert. Wer mich mag, liest sie eher wohlwollend. Wer mich nicht mag, sucht gezielt das Haar in der Suppe. Im persönlichen Gespräch kann ich durch Mimik und Gesten die Intention verdeutlichen. Im geschriebenen Wort geht dies nur bedingt.

Ist die Online-Abstinenz die Lösung?


Es muss sicher jeder für sich entscheiden, wie er mit diesen Risiken umgeht. Aber ich persönlich kann mir nicht vorstellen, auf die vielen Online-Möglichkeiten zu verzichten. Allerdings haben mich die Geschehnisse dazu bewogen, das eine oder andere Kennwort doch mal zu ändern. Und Facebook & Co. verlassen? Nein, auch wenn ich auf so manche Erfahrung gerne verzichtet hätte, sehe ich doch mehr Vorteile als Nachteile, so lange ich bewusst mit meiner Präsenz umgehe. Wie hat mir eine sehr bekannte Autorin letztens gesagt:

»Ich bin auf Facebook, um meinen Leserinnen und Lesern schöne Stunden zu bereiten.«


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