Schreiben Hoffnung 0 Kommentare
Mein Morgen läuft im Regelfall nach dem gleichen Schema ab. Nach dem Besuch im Bad geht es in die Küche und ich bereite eine Latte Macchiato zu. Damit schaue ich einmal im Wohnzimmer vorbei, wo mein Blick auf den blinkenden BlackBerry fällt. Damit zeigt dieses Smartphone an, dass es neue Nachrichten für mich hat. Wenn ich den Bildschirm des Geräts aktiviere und es leuchtet ein rötliches Symbol am oberen Rand, dann hüpft mein noch müdes Herzchen schon auf, bevor ich den ersten Schluck Kaffee genommen habe. Denn dieses Symbol bedeutet, dass es einen Buchverkauf bei Amazon gegeben hat. Dieses Symbol leuchtet nicht jeden Tag auf. Ein Tatsache, die ich ein wenig enttäuschend finde. Bevor aber die Enttäuschung bei diesem Gedanken überhand nehmen kann, schaltet sich der Verstand ein. "Vera, du bist gerade mal drei Monate aktiv. Dich kennt doch noch keiner.", sagt der Verstand und Recht hat er. Natürlich, woher soll's auch kommen. Noch nicht einmal die obligatorische Gratisaktion habe ich gemacht und mein Buch fällt zudem nicht in die gängigen Raster, also habe Geduld.
"Du schreibst doch für dich selbst?", fragte die beste Freundin von allen, als ich ihr von meinem Leiden berichtete. "Ja, natürlich!", antwortete ich schnell, damit es möglichst überzeugend klingen möge. Ich schreibe wirklich gerne. Ich liebe es, wenn die Figuren vor meinem inneren Auge lebendig werden. Wenn ich mit ihnen fühle. Aber wenn ich ehrlich bin, und das möchte ich hier sein, bereitet mir der Gedanke, dass womöglich niemand meine Geschichten liest, Unbehagen. Es schmerzt.
Glücklicherweise ist zwischen Niemand und der Topposition im Verkaufsranking ein weites Feld. Gelegentlich blinkt es ja, das rote Symbol. Manchmal erreicht mich eine Nachricht einer Leserin, in der sie mir berichtet, wie sehr ihr mein Buch gefallen hat. Oder in einem Blog wird eine begeisterte Rezension veröffentlicht. Dies sind die Momente, die mir das Warten auf das rote Symbol erleichtern. Deshalb habe ich meine Liste der schönen Momente begonnen, um mir diese immer wieder in Erinnerung zu rufen, wenn es mal kein rotes Symbol gibt.
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Alle Themen aus meinem Blog und noch viel mehr gibt es ab sofort auch auf die Ohren im neuen Podcast "Die Zwei von der Talkstelle". Gemeinsam mit Tamara Leonhard gibt es alles rund um das Schreiben, Lesen, Leben und was uns sonst noch so einfällt.
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