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Der Moment, an dem man sein erstes Buch in die Öffentlichkeit entlässt, ist etwas ganz Besonderes. Nun soll es die ganze Welt erfahren und jeder, wirklich jeder, soll sehen, was ich tolles geschaffen habe. So war es zumindest bei mir, als ich vor genau fünf Jahren mein erstes Buch hochgeladen habe. Doch heute würde ich so manches anders machen.
Es gibt nur eine Chance für einen guten ersten Eindruck
Mit dem ersten Buch nehmen die Menschen dich zum ersten Mal als Autorin oder Autor wahr. Das ist der Moment, in dem sie dich in eine Schublade stecken. Sie können sich denken: »Oh, sie ist Krimiautorin. Sieht interessant aus.« In diesem Fall wirst du es bei weiteren Werken leichter haben, Zugang zu finden. Sie können beim Anblick deines Erstlingswerks aber auch innerlich sagen: »Oh, das sieht nach selbstgebastelt aus. Das ist nix.« Die Bereitschaft, sich mit weiteren Werken von dir zu beschäftigen, dürfte in diesem Fall geringer ausfallen.Ähnliches gilt auch für Leserinnen und Leser, die vielleicht aus Neugier zu deinem Werk greifen, und dann enttäuscht sind. Nicht nur, dass sie wahrscheinlich nur schwer für weitere Bücher von dir zu begeistern sind, negative Rezensionen können den Eindruck auch für andere belasten.
Sei behutsam mit dem ersten Buch
Nun will ich nicht sagen, dass du dich mit deinem Erstlingswerk verstecken solltest. Es ist wichtig, sich in die Welt der Leserinnen und Leser vorzutasten und Erfahrungen zu sammeln. Aber du solltest es so tun, dass du dir nicht gleich jede Menge Türen für die Zukunft vernagelst. Ich erinnere mich an meinen Start. Ich bin gleich in die Vollen gegangen. Habe jede Möglichkeit genutzt, die sich mir bot, und mir auch noch ein paar weitere ausgedacht. Doch mein Erstlingswerk war noch nicht perfekt. So mancher hat die Nase gerümpft. Nur habe ich dies erst viel später zu spüren bekommen.Marketing verpufft bei nur einem Buch
Einige Bücher weiter weiß ich, dass viele Marketingaktivitäten verpuffen, wenn man nur ein Buch vorzuweisen hat. Insbesondere dann, wenn es noch nicht perfekt ist. Ich hatte beispielsweise damals noch kein Lektorat und auch kein professionelles Coverdesign. Zudem möchten Leser einen Eindruck von dieser neuen Autorin bekommen, von der sie zum ersten Mal erfahren. Wenn da nur ein Buch auf ihrer Liste steht, ist dies schwierig. Gibt es aber mehrere, die zudem ein Gesamtbild – eine Linie – zeigen, dann greifen Leserinnen und Leser viel eher zu.Setze nicht alles auf eine Karte
Wenn ich dir also aus meiner Erfahrung einen Rat geben darf, dannImmer wieder sehe ich beginnende Autorinnen und Autoren, die ihr erstes Buch herausgegeben haben, und mit ungeheurem Elan und großem finanziellen Einsatz daran gehen, ihr Buch zu bewerben. Da werden Messestände gebucht und die tollsten Werbematerialien produziert. Da wird jeder Blogger und jede Bloggerin angeschrieben, die irgendwie aufzufinden sind. Facebook-Gruppen werden mit Buchinfos geflutet.
Mit einigen habe ich nach einem Jahr gesprochen und zumeist ist da große Enttäuschung. Manche hinterfragen dann sogar ihr Schreiben und sind sich nicht sicher, ob sie weitermachen sollen, weil es ja nach ihren Erfahrungen nichts bringt. Doch die Erwartung zu haben, dass es beim ersten Buch gleich den großen Durchbruch gibt, ist unrealistisch.
Meine Tipps für den Start mit dem ersten Buch
- Erwarte nicht zu viel.
- Nutze das erste Buch zum Lernen.
- Taste dich langsam an einzelne Marketingaktivitäten heran, z.B. eine erste Leserunde oder vorsichtig ausgewählte Bloggerinnen ansprechen.
- Nimm das Feedback ernst.
- Nutze das erste Buch als Türöffner, um hilfreiche Kontakte aufzubauen.
- Schreibe gleich das nächste Buch.
Mit diesen Tipps machst du es auf jeden Fall besser, als ich es getan habe. Ich wünsche dir viel Erfolg.
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