Schreiben 4 Kommentare
Am Wochenende habe ich ihn geschrieben. Den letzten Satz meines neuen Krimis. Nicht das jetzt Erwartungen aufkommen, fertig ist das Buch noch lange nicht. Dennoch ist es für mich ein besonderer Moment, zumal ich einen richtig tollen letzten Satz geschrieben habe, wie ich finde.
Dieser Satz spinnt mir schon seit Monaten im Kopf herum. Ihn nun endlich auf Papier bzw. PC gebracht zu haben, hat etwas vom Gefühl, einen Gipfel erklommen zu haben. Natürlich beginnt nun die Phase der Überarbeitung. Richard Norden schreibt in der aktuellen Ausgabe des WritersWorkshop E-Zine, dass ein Manuskript am besten einige Monate liegen bleiben soll, bevor man mit der Überarbeitung beginnt. Recht hat er, denn nur dadurch gelingt es einem, genügend Distanz zum eigenen Werk zu schaffen, um eine gute Überarbeitung hinzubekommen. Aber ich bin auch nur ein Mensch.
Als solcher fällt es mir schon schwer, jetzt einige Tage nicht auf das Geschriebene zu schauen. Denn ich weiß doch, was noch alles zu tun ist. Ich muss noch an den Dialogen der Oma feilen. Ich habe mich nun entschieden, sie eine Art Jriiersch Plot light sprechen zu lassen. Das muss ich noch verfeinern. An ein paar Szenen muss ich auch noch Kleinigkeiten ausbessern. Und ich brenne darauf, alles zu lesen.
Das erneute Lesen des eigenen Werks ist wie eine Entdeckungstour zu sich selbst. Ein äußerst spannender Moment, der aber auch zermürbend sein kann, denn nicht zu selten gefällt mir das Gelesene gar nicht mehr und diese Erkenntnis schleudert mich in größte Selbstzweifel. Je mehr Distanz man zum Manuskript hat, desto leichter fällt es, sich von diesen Textstellen zu trennen und neue, viel bessere, zu schreiben. Spricht also alles dafür, Richard Nordens Rat zu folgen. Aber gleich Monate? Ich versuche es mal mit einer Woche. Schließlich liegen zwischen dem Schreiben der ersten Kapitel und diesem Moment mehr als einige Monate. Das muss reichen.
Vielleicht wird also mein bisheriger letzter Satz gar nicht mein letzter Satz bleiben. Wie es mir an anderer Stelle ja schon mit dem ersten Satz ergangen ist. (siehe Rosen machen ihr Angst) Obwohl dieser letzte Satz wirklich gut ist, aber das sagte ich schon. Darf man einen letzten Satz eigentlich verraten oder ist das dann ein Spoiler? Ich tue es lieber nicht. Ihr könnt mir ja mal schreiben, ob ihr ihn erfahren möchtet. Er ist nämlich wirklich toll.
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Ein heiterer Krimi für alle, die Cosy Crime mögen.
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Der letzte Satz
Ich würde es davon abhängig machen, ob der Satz zu viel über die Auflösung verrät. Wenn er einfach "nur" stimmungsvoll und gelungen ist, spricht nichts dagegen, ihn vorab zu posten. J.K. Rowling war ja auch dafür bekannt, dass sie den letzten Satz des siebten Bandes von Harry Potter sogar schon während der Arbeit am ersten Band geschrieben hatte und dann quasi darauf zu arbeitete... ;-)
Gruß Richard
Der letzte Satz
Danke für den Hinweis Richard! Ich befolge erst mal Deinen Rat und lasse es ein paar Tage liegen. Dann werde ich sehen, ob ich den Satz noch so toll finde und ihn posten möchte.
Killerin in Grefrath
Hallo Vera,
wenn ich es recht verstanden habe, ist Dein Buch "eigentlich" schon fertig ...
... wann können wir es denn bekommen?
Bin schon richtig gespannt!
Viele Grüße
Helga
Killerin in Grefrath
Hallo Helga,
ja, der Eindruck kann entstehen und war sogar mal richtig. Aber nachdem ich das Manuskript später kritisch beäugt habe, bin ich zum Schluss gekommen, dass es nicht gut war. Daher habe ich mich zu einem Neustart entschlossen, an dem ich derzeit mit Hochdruck arbeite. Es soll zu Beginn nächsten Jahres fertig sein. Wann es dann veröffentlich wird, hängt noch davon ab, ob ich es wieder selbst veröffentliche oder dies über einen Verlag geschieht. Ich werde berichten.
Herzlichen Gruß,
Vera