Marketing 4 Kommentare
In den letzten Wochen habe ich überlegt, diskutiert, Ideen gesammelt und alle Menschen befragt, die mir über den Weg liefen. Alles mit dem Ziel, den richtigen Titel für mein kommendes Buch zu finden. Viele von euch haben Ideen beigesteuert und an der Umfrage teilgenommen. Nun ist eine Entscheidung getroffen und ich möchte euch erläutern, welche es ist und warum ich sie so getroffen habe.
Zuerst die Entscheidung
Bevor ich euch die wesentlichen Faktoren erläutere, die zur Entscheidung geführt habe, möchte ich euch nicht länger auf die Folter spannen und das Ergebnis mitteilen.
Der Titel meines kommenden Buches lautet:
Liebe vertagen, Mörder jagen
Die zwei Seiten eines Buchtitels
Die Diskussionen, die ich geführt habe und auch die Umfrage haben gezeigt, dass man die Titelwahl auf zwei Arten angehen kann: sachlich oder emotional.
Ich gebe zu, ich neige dazu, die Dinge logisch zu durchdenken. Daraus resultierte auch die Titelentscheidung bei meinen ersten Büchern. Insofern sind mir die Anregungen, die ich von Menschen bekommen habe, die auch eher analytisch an die Sache herangehen, durchaus nahe. Aber ich bin ein gebranntes Kind und habe gelernt, die emotionale Seite nicht zu unterschätzen. Die Argumente der logischen Denker bezogen sich darauf, dass es sich bei dem neuen Buch um die Fortsetzung von »Tote Models nerven nur« handelt und der Titel diese Verwandtschaft zeigen sollte. Doch ist dies wirklich so wichtig?
Müssen Fortsetzungen ähnliche Titel haben?
Vor einigen Wochen habe ich das Buch »Das Rosie Projekt« von Graeme Simsion gelesen. Ein herrliches Buch und ein Weltbestseller. Gestern im Buchladen sah ich es wieder und gleich daneben lag die Fortsetzung. Sie heißt »Der Rosie Effekt« und das Cover unterscheidet sich nur durch die Farbe vom Vorgänger. Sollte ich also bei der Fortsetzung von »Tote Models nerven nur« genauso vorgehen?
Allerdings gibt es einige wesentliche Unterschiede zwischen »Tote Models nerven nur« und »Das Rosie Projekt«. Mein Buch hat sich zwar für meine Verhältnisse gut verkauft, aber ist von einem Weltbestseller weit entfernt. Es ist also zu erwarten, dass viele Leser, die mein neues Buch irgendwo sehen werden, den Vorgänger nicht kennen. Mein Buch muss also für sich überzeugen.
Darüber hinaus handelt es sich bei »Liebe vertagen, Mörder jagen« nicht um den Nachklapp, der geschrieben wurde, weil das erste Buch ein Welterfolg war und ich auf dieser Welle mitschwimmen möchte. Nein, »Liebe vertagen, Mörder jagen« ist die von mir sorgsam geplante Fortsetzung einer Geschichte, die im Vorneherein als Serie geplant wurde.
Der Titel »Tote Models nerven nur« hat deshalb so gut gewirkt, weil er mit Klischees spielt und in der Aussage zur Geschichte optimal passt. »Liebe vertagen, Mörder jagen« hat eine ganz andere Geschichte und jeder Versuch, Teile des Vorgängertitels zu übernehmen, würde nur verkrampft wirken. Denn letztlich hat ein Buchtitel nur eine Aufgabe zu erfüllen:
Was spricht für »Liebe vertagen, Mörder jagen«?
Kein Leser, der ein Buch erblickt, wird sich lange analytisch mit dem Titel auseinandersetzen und überlegen, was die Autorin damit wohl ausdrücken möchte. Nein, es sind Bruchteile von Sekunden, in denen eine Emotion, ein Bild vor dem inneren Auge des Betrachters erzeugt wird und dieser entscheidet, ob er das Buch näher in Augenschein nimmt oder nicht. Es ist also entscheidend, welches Gefühl ein Titel auslöst.
In meiner Umfrage zur Titelentscheidung habe ich daher abgefragt, ob ein Titel auf Humor schließen lässt und ob er zum Kauf animieren würde. »Liebe vertagen, Mörder jagen« hat hier die mit Abstand besten Werte aller Optionen und wird von der überwiegenden Mehrheit der Befragten mit Humor verbunden und als zum Kauf animierend wahrgenommen.
Als es dann daran ging, die verschiedenen Optionen in einer Rangfolge zu ordnen, wählten viele der Teilnehmer die Option »Verbohrte Mörder nerven nur« als den Favoriten, weil sie der Meinung waren, der neue Titel müsste dem ersten gleichen. Da hat dann der Kopf das Gefühl überstimmt. In der Summe ist aber auch in der Rangliste »Liebe vertagen, Mörder jagen« der klare Sieger.
Die Titelentscheidung ist gefallen. Nun geht es daran, ein dazu passendes Cover zu gestalten. Meine Coverdesignerin Casandra Krammer ist dabei und die ersten Entwürfe haben mich begeistert. Demnächst dann mehr dazu.
Tote singen selten schief
Der neue Fall für Biene Hagen
Du möchtest singen und dann ist die Chorvorsitzende tot. Da bleibt nur eines zu tun: Mörder jagen!
Ein heiterer Krimi für alle, die Cosy Crime mögen.
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Tada!
Danke für die Erklärung! Ich finde es gut, dass du das Buch nicht als Fortsetzung siehst, sondern auch eigenständig. Nix nervt mehr, wenn einem als Leser Infos fehlen, die im vorgänger stehen!
Ich denke, der Titel ist der beste, den du wählen konntest, daher: Viel Erfolg :P
Tada!
Hallo Evy,
solange ich noch keinen Weltbestseller habe, müssen meine Bücher neue Leser erreichen. Da kann ich mir nicht leisten, zu viel vorauszusetzen. Ich bin jetzt auch glücklich mit dem Titel. Wir werden sehen, wie es ankommt.
Herzlichen Gruß,
Vera
tada2
Ich habe keine Zweifel daran :-) Ein Weltbestseller muss es meiner Meinung nach nich sein, aber *wie drückt man das gut aus?* ein bisschen mehr wäre gut. Ich denke, du bist als Autoren-Persönlichkeit sehr sympatisch und du verdienst es, dass man nicht nur die Arbeit dahinter, sondern auch das Ergebnis schätzt :-) Aber.... bei soviel öffentlichen Reflexion glaube ich sehr fest daran xD
tada2
Das ist lieb von dir, Evy.
Ich bin auch guter Dinge, dass sich was bewegt. Die Zeichen scheinen da zu sein.
Herzlichen Dank,
Vera