Was haben Joggen und Schreiben gemeinsam?

Was haben Joggen und Schreiben gemeinsam?
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Zu Beginn des neuen Jahres werden viele Menschen die Joggingklamotten herauslegen, weil sie sich vorgenommen haben, endlich regelmäßig zu laufen oder generell mehr Sport zu treiben. Sie werden sich morgens oder abends, je nach Vorliebe, zwingen, diese Klamotten anzuziehen und sich missmutig aufmachen, das Vorhaben in die Tat umzusetzen. Sie werden sich durch die ersten Kilometer quälen und sich ständig fragen, warum sie sich das antun. Es mag überraschend sein, aber beim Schreiben ist es genauso.

Am Anfang ist die Idee

Wenn sich jemand vornimmt zu joggen, dann hat er eine Idee vor Augen, die Idee des fitten, schlanken Menschen. Wenn ich mir vornehme, einen Roman zu schreiben, dann habe ich ebenfalls die Idee vor Augen, die Idee, der packenden Geschichte, die die Menschen begeistert. Es ist diese Idee, die einen die Joggingklamotten anziehen oder das Netbook aufklappen und losschreiben lässt. Die ersten Meter, die ersten Worte laufen ganz einfach, doch dann meldet sich zum ersten Mal die Pulsuhr und stellt durch heftiges Piepen fest, dass man überhaupt nicht in der Verfassung ist zu joggen. Beim Lesen der ersten Absätze merkt man, dass sich die Worte bei weitem nicht so packend lesen, wie die Idee im Kopf gewirkt hat.

Es kommen schwierige Momente

Es kommt unweigerlich der Moment, an dem man bereut, sich auf den Weg gemacht zu haben. Beim Joggen hat man den ersten Kilometer hinter sich und überlegt, ob man nicht einfach gemütlich nach Hause spazieren sollte. Beim Schreiben möchte man das Netbook zuklappen und erstmal die Zeitung lesen. Doch man hat ja schon angefangen. So schnell aufgeben, möchte man nun doch nicht. Dieses Bild, das man sich zu Beginn so schön ausgemalt hat, erscheint wieder vor dem inneren Auge. Also macht man weiter.

Warten auf die Glückshormone

Irgendwann sollen sie kommen, die Glückshormone. Von einem berauschenden Gefühl ist die Rede. Doch man hat seine erste Runde absolviert und es kommt kein Rausch. Die ersten Kapitel liegen vor einem, aber von Euphorie kann noch keine Rede sein. Es ist eher das kleine Glück. Ein Stolz, dass man sich aufgemacht und die ersten Kilometer geschafft hat. Man hat sich überwunden und das ist an sich schon ein Erfolg. Aber Enttäuschung schwingt mit. Man hat sich diesen Moment bombastischer vorgestellt. Es besteht die Gefahr, dass man in Erwartung des großen Glücksgefühls, die Zufriedenheit übersieht. Man muss sie sich immer vor Augen führen und weitermachen.

Ohne Disziplin geht es nicht

Erst durch die Regelmäßigkeit des Tuns kommt man dem Ziel näher. Mit jeder Joggingrunde, die man absolviert, wird die Überwindung geringer. Mit jedem Tag, den man sich ans Schreiben setzt, fließen die Worte besser. Doch wehe, man unterbricht es. Zwei Wochen nicht gejoggt und die Überwindung wird wieder größer. Zwei Wochen nicht geschrieben und es benötigt eine längere Zeit, bis man wieder in die Geschichte zurückfindet. Man fremdelt regelrecht mit dem Geschriebenen. Es braucht Disziplin, um zum Ziel zu kommen. Die feste Zeit, zu der der Körper weiß, dass er laufen muss und der Geist sich die Texte zurechtlegen kann.

Es ist ein langer Weg

Wenn dann das regelmäßige Tun zur Gewohnheit wird, stellt wird die Zufriedenheit zu einer festen Größe im Leben. Sie ist nicht der erwartete große Rausch, sie kommt eher bescheiden daher. Man merkt es gar nicht richtig. Es geht einem einfach gut. Man hat seinem Körper etwas Gutes getan. Man hat seinen Geist befreit. Wenn dann nach langer Zeit, das Ziel erkennbar wird, ist es einem gar nicht mehr so wichtig. Es ist das i-Tüpfelchen auf einem genussvollen Weg. Man hat sein Traumgewicht erreicht, aber man kann nicht aufhören zu joggen. Der fertige Roman liegt vor einem, aber man kann nicht aufhören zu schreiben.
Darum gebe ich dir, liebe Leserin und lieber Leser, einen dringenden Rat mit auf dem Weg. Ganz egal, ob du Sport treiben, Joggen oder einen Roman schreiben willst:


Hast du dir ein Ziel gesetzt? Was ist es und hast du dich schon auf den Weg gemacht?

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