Marketing Self-Publishing 4 Kommentare
Immer wenn ich irgendwelche Marketingaktivitäten starte und davon berichte, gibt es Kommentare, in denen der Erfolg der Aktion bezweifelt wird. Dabei wird als Erfolg immer eine Steigerung des Buchverkaufs erwartet. Doch so direkt wirken nur die wenigsten Aktivitäten.
Die Erwartung, dass eine Aktion dazu führt, dass Menschen sofort das beworbene Buch kaufen, ist recht unrealistisch. Mal abgesehen von direkten Preisaktionen mit Kauf-Jetzt-Befehlen und dem Link zu Amazon & Co., funktioniert Werbung anders. Es ist vergleichbar mit der überall präsenten Werbung im Alltag. Wenn du beispielsweise mit dem Auto durch die Stadt fährst und das Werbeplakat von H & M mit einem schicken Mantel siehst, wirst du nicht gleich kehrtmachen, zum nächsten H & M - Shop fahren und den Mantel kaufen. Wenn alles gut geht, erinnerst du dich noch daran, wenn du das nächste Mal in der Stadt bist und gehst deswegen mal zu H & M. Eine weitere Wirkung der wahrgenommenen Werbung ist, dass sich mit der Zeit vielleicht ein Bild in deinem Kopf formt: H & M = schöne Mäntel. (Keine Ahnung, ob H & M schöne Mäntel hat. Ist nur ein Beispiel.)
Für uns als Selfpublisher haben Marketingaktivitäten aber noch eine andere, sehr wesentliche Wirkung. Sie tun uns gut.
Wir sind Menschen und keine Unternehmen
Anders als beim oben zitierten Modekonzern, bei dem eine große Marketingabteilung Aktionen konzipiert, kommen die Aktivitäten, die von Selfpublishern initiiert werden, von einer einzigen Person. Es sind zum Teil mit viel Herzblut und Kreativität entstandene Konzepte, die umgesetzt werden. Jede einzelne Reaktion auf die gestartete Aktion wird von derselben Person registriert und löst in ihr etwas aus. Das kann natürlich Enttäuschung sein, weil es eine negative Reaktion gibt. Aber dies ist eher selten. Die meisten Aktionen tun einfach gut.
Buchmarketing erzeugt Reaktionen
Als Selfpublisherin bin ich mehr oder weniger Einzelkämpferin. Zudem liegt in jedem Buch, das ich veröffentliche, mein ganzes Herzblut. Erhalte ich also Rückmeldungen aufgrund von Marketingaktivitäten, treffen sie direkt auf mein Empfindlichstes. Ist das Buch noch neu und gab es noch nicht viele Resonanz, bin ich sogar noch sensibler. Erlebe ich dann, dass meine Marketingaktionen auf Zuspruch stoßen, hilft dies sehr. Noch besser ist es, wenn ein Austausch zum eigenen Buch angestoßen wird.
Nichts ist schöner, als mit anderen über das eigene Buch zu sprechen
Letztens saßen ein paar Freundinnen bei mir und wir plauderten. Plötzlich stellte eine Freundin eine Frage zum Liebesleben von Biene Hagen, meiner Protagonistin aus dergleichnamigen Krimireihe. Die anderen Freundinnen stiegen auf das Thema ein und es entbrannte eine rege Diskussion. Ich beobachtete das Geschehen und spürte, wie mir warm ums Herz wurde. Eine Person, die ich erfunden hatte, wurde bei anderen Menschen regelrecht lebendig und real. Jeder, der Ähnliches schon mal erlebt hat, wird mir zustimmen, dass dies ein außerordentlich erhebendes Gefühl ist. Mit Marketingaktivitäten erzeuge ich zum Teil gleiche Effekte. Und selbst, wenn eine Aktion kein einziges Buch mehr verkauft, dieses Gefühl ist es wert. Aktionen, die nach meiner Erfahrung der Autorinnenseele besonders guttun, sind:
- Leserunden
- Bloggeraktionen
Buchmarketing ist ausgelebte Kreativität
Alleine die Möglichkeit, der eigenen Kreativität freien Lauf lassen zu können und kurzfristig Feedback zu bekommen, ist für mich Gold wert. Und ich habe schon jeder Menge Aktionen durchgeführt, zum Beispiel:
Buchmarketing ist immer gut
Auch wenn nicht jede Aktion wirklich erfolgreich im Sinne von gesteigerten Buchverkäufen war, so hat mich doch jede weitergebracht. Denn eines habe ich aus all dem gelernt: Marketing tut nicht nur der Seele gut.
Es gibt letztlich keine Marketingaktion, die nicht auch positive Effekte hat.
Welche besonderen Marketingaktionen hast du gemacht? Gab es überraschende Effekte?
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Na, ich weiß ja nicht
Liebe Vera, ich muss dir ein wenig widersprechen. Ich habe jetzt mehrere Jahre Buchmarketing hinter mir und finde das ganze eher frustrierend. Sicher, Leserunden machen viel Spaß, aber dass sie zu Buchkäufen führen, habe ich noch nicht feststellen können. Ansonsten macht das Buchmarketing viel Arbeit und ist doch eher ein Kampf gegen Windmühlen. Kann man gegen die Marketingbudgets der großen Verlage wirklich ankommen? Ich glaube nicht. Wenn man Glück hat, gewinnt man durch verschiedene Aktionen einige Leser und verliert am Ende beim Marketing kein Geld. Lediglich Lesungen in Bibliotheken, Buchhandlungen und Vereinen bringen wirklich etwas.
Na, ich weiß ja nicht
Hallo Kai,
es tut mir leid, dass du so frustrierende Erfahrungen gemacht hast. Ich bin aber sicher, dass es auch bei dir Erfolge gab, die dir vielleicht nicht bewusst geworden sind. Ich habe daher z.B. meine Liste der besonderen Momente, um mich an die vielen vermeintlich kleinen Erfolge zu erinnern. Natürlich können wir nicht mit großen Verlagskonzernen konkurrieren, aber wir können durch Kreativität und Leidenschaft durchaus Akzente setzen und das gibt ein wirklich gutes Gefühl, glaub mir.
Herzlichen Gruß,
Vera
Ohhhh .... ja, so ich denn eine Seele habe ;-)
Danke, liebe Vera,
ich stimme dir ohne Einschränkungen zu und muss sagen, dass du zu den wenigen gehörst, die tatsächlich brauchbare Anregungen für das Marketing durch Selbstverleger weitergeben. Man bemerkt an deinen Artikeln, dass du selbst damit Erfahrungen gemacht hast.
Danke
Ohhhh .... ja, so ich denn eine Seele habe ;-)
Danke, lieber Peter, für das schöne Kompliment. Du weißt doch: Geteiltes Leid ist halbes Leid.
Herzlichen Gruß,
Vera