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Ein Buch ist ein Gesamtkunstwerk. Bei vielen Autorinnen und Autoren besteht daher der Wunsch, den eigenen Namen passend zu machen und sich ein Pseudonym zuzulegen. Verschiedene Stimmen behaupten sogar, dass in einigen Genres Bücher nur mit passenden Namen gekauft werden. So sollen Thriller eher mit männlichen Namen und Liebesromane eher mit weiblichen Namen bevorzugt werden. Macht mich ein Pseudonym also erfolgreicher?
Die vielen Arten von Pseudonymen
Grundsätzlich ist ein Pseudonym ein erdachter Name, um die eigene Identität zu verschleiern oder, speziell bei Autorinnen und Autoren, besser zum Produkt zu passen. Wikipedia listet viele Formen auf, die Pseudonyme haben können. Zum Beispiel das Prenonym, wenn die Vornamen zum Namen werden, wie bei Peter Alexander Neumeyer, aus dem Peter Alexander wurde. Wenn eine Frau Thriller schreiben und ihre Chancen durch ein männliches Pseudonym erhöhen möchte, nennt man dies ein Pseudandronym. Es gibt also viele Methoden, ein Pseudonym zu entwickeln. Doch wie weit will man damit gehen.
Das offene und geschlossene Pseudonym
Ein offenes Pseudonym, bei dem man eigentlich weiß, wer dahinter steckt, ist sicher noch recht einfach zu bewerkstelligen. Es beschränkt sich eigentlich nur auf den Namen, der auf den Büchern steht, um dem Produkt einen passenden Gesamteindruck zu geben. Das geschlossene Pseudonym, bei dem niemand den echten Namen dahinter wissen soll, ist schon wesentlich komplizierter umzusetzen. Viele Autoren und Autorinnen, die geschlossene Pseudonyme verwenden, beschränken sich dann auch in ihren Aktivitäten unter Pseudonym. Schon Auftritte in Social-Media können kompliziert werden. Es lassen sich zwar Fanseiten bei Facebook und vielleicht verschiedene Accounts und E-Mail-Adressen einrichten, aber es bleibt aufwändig. Auch rechtliche Aspekte sind zu beachten.
Pseudonyme und die Impressumspflicht
Ziel der Impressumspflicht bei Webseiten aber auch bei Büchern ist eben genau das Gegenteil dessen, was man mit Pseudonymen erreichen möchte. Aus Impressum muss klar ersichtlich sein, wer dahinter steckt und die Verantwortlichen müssen erreichbar sein. Es gibt mehrere Wege dies zu erreichen. Veröffentlicht man über einen Verlag, wird dieser im Impressum genannt. Bei einigen Dienstleistern, wie BoD oder tredition, kann man genauso vorgehen. Bei epubli geht dies aber nicht. Dort muss man, wie bei anderen Veröffentlichungswegen, selbst für eine Lösung sorgen. Dies kann ein Impressumsservice oder die Adresse eines Anwalts sein. Wichtig ist, dass Post an diese Adresse zugestellt werden kann. Es genügt also auch, das Pseudonym mit auf den Briefkasten zu kleben. Allerdings erfährt dann zumindest die Nachbarschaft, wer dahinter steckt.
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Pseudonyme sind auch Thema in Folge #6 von 'Die Zwei von der Talkstelle'
Natürlich gibt es Gründe für ein Pseudonym
Du merkst mir wahrscheinlich schon meine Skepsis gegenüber Pseudonymen an. Mit meinem Liebesroman Pseudonyme küsst man nicht habe ich diese auch schonmal auf die Spitze getrieben. Ich weiß natürlich, dass ich wichtige Gründe für ein Pseudonym geben kann, weil der eigene Namen eben auch negative Dinge auslösen kann. Er kann mich zu nahe an andere bekannte Persönlichkeiten rücken oder meine Tätigkeit könnte mein normales Leben belasten, wenn ich beispielsweise Pornodarstellerin bin. Das gilt natürlich auch für die Kinderbuchautorin, die sich heimlich ihrer Leidenschaft hingibt und Erotik schreibt. Dennoch ist bei der Entscheidung Vorsicht geboten.
Das geschlossene Pseudonym will gut überlegt sein.
Die Entscheidung, sich ein geschlossenes Pseudonym zuzulegen, das mehr als der Name auf einen Teil der Bücher sein soll, sollte sehr gut abgewogen werden. Es kann nämlich sein, dass man es nie wieder loswird und immer mit zwei Identitäten leben muss. Das muss man wollen und macht das Leben gewiss nicht einfacher.
Ich habe vor nahezu dreißig Jahren einen solchen Prozess bewältigt, wenn auch aus anderen Gründen, aber dennoch mit gleichen Effekten. Wahrscheinlich widerstrebt es mir daher, mir jetzt wieder je nach Buchgenre einen anderen Namen zuzulegen. Ich weiß auch gar nicht, für welches Genre Vera Nentwich steht und für welches vielleicht nicht. Ich sehe meinen Namen eher als Marke über alles, was ich so mache.
Letztlich ist Rosamunde Pilcher – ja, sie hieß tatsächlich so – mit ihrem eigenen Namen ein Synonym für Liebesromane im britischen Milieu bekannt geworden. Vielleicht hätten heutige Marketingauguren ihr auch zu einem Pseudonym geraten, das britischer klingt.
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Alle Themen aus meinem Blog und noch viel mehr gibt es ab sofort auch auf die Ohren im neuen Podcast "Die Zwei von der Talkstelle". Gemeinsam mit Tamara Leonhard gibt es alles rund um das Schreiben, Lesen, Leben und was uns sonst noch so einfällt.
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