Cosy-Krimi – gibt es das überhaupt?

Cosy-Krimi – gibt es das überhaupt?
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Natürlich gibt es Krimis, die leichter sind als andere. Bei denen nicht das Blut aus jeder Seite spritzt oder unaufhörlich Serienkiller auf einen lauern. Aber sind diese Romane dann schon cosy? Cozy, tatsächlich mit z geschrieben, kommt aus dem Englischen und bedeutet „gemütlich, behaglich, kuschelig, wohnlich, heimelig, wohlig“. Daher hört man auch häufiger die Begriffe Wohlfühlkrimi oder Kuschelkrimi für diese Art der Kriminalromane. Der Begriff ist definiert, aber ab wann ist ein Krimi dem zuzuordnen? Und ist diese Zuordnung überhaupt relevant?


Lässt sich Cosy Krimi definieren?


Wikipedia schreibt unter dem Begriff Cosy-Krimi, also wieder mit s geschrieben, Folgendes:

Er hebt sich von den Thrillern mit reichlich Action, Mord und Totschlag ab und ist in erzählendem Stil verfasst. Auch das gemächlichere Erzähltempo ist ein Charakteristikum. Oft ist weniger der Kriminalfall das Hauptthema des Romans. Der Cosy-Krimi besitzt eine dichte Atmosphäre und Lokalkolorit. Die Spannung eines Cosy-Krimis besteht weniger aus actionreichen Szenen, als vielmehr aus den auszulotenden Tiefen der handelnden Figuren. Deren psychosoziale Verstrickungen innerhalb authentischer Lebens- und Arbeitswelten, gepaart mit interessanten, aktuellen Themen abseits der Kolportage und des Klischees, machen die Atmosphäre dieses Genres aus. Hierbei nimmt sich das Genre selbst weniger bierernst, als dass es durch Humor, Ironie und die (hin und wieder) weniger authentische Herangehensweise der (meist) Amateurermittler dem Begriff cosy/cozy alle Ehre macht.


Als Beispiele werden Klassiker, wie die Miss-Marple-Romane von Agatha Christie genannt, aber auch neuere Werke, wie Miss Merkel von David Safier oder die Eberhofer-Krimis von Rita Falk.

Lustige Krimis, heitere Krimis, aber nicht cozy?


Frau Appelorn

Frau Appelorn

Die Krimis mit Frau Appeldorn sind weniger cosy.

Für mich stellt sich nun die fast schon existenzielle Frage, ob meine Krimis, also die Biene-Hagen-Reihe oder die Frau-Appeldorn-Reihe, diesem Genre zuzuordnen sind.
Vor noch gar nicht allzu langer Zeit hätte ich diese Frage ganz eindeutig mit Ja beantwortet, aber zwischenzeitlich bin ich verunsichert. Grund ist, dass ich mir näher angeschaut habe, wonach Leserinnen und Leser bei Amazon suchen, unter welchen Begriffen sie auf meine Bücher stoßen und sie letztlich auch erwerben. Zu meiner großen Überraschung kommt der Suchbegriff „Cosy Krimi“ oder auch „Cozy Krimi“ nur recht selten vor. Da wird schon eher nach heiteren Krimis oder lustigen Krimis gesucht, gerne auch nach lustigen Krimis für Erwachsene, wobei mir unklar ist, was genau durch den Zusatz „für Erwachsene“ erwartet wird. Heitere Krimis mit Erotik?
Bezeichnend ist zudem, dass es eine Kategorie Cosy Krimi bei Amazon gar nicht gibt. Es gibt alle möglichen Einstufungen. Privatermittler, weibliche Ermittler oder eine Kategorie, in die meine Bücher gerne automatisch eingeordnet werden: Landhauskrimis. Ich habe bis heute nicht verstanden, was sich dahinter genau verbirgt. Ist also der Begriff Cosy/Cozy Krimi so eine Art Kunstbegriff, der gar keine wirkliche Bedeutung hat? Ein anderer Begriff, der einem in diesem Zusammenhang einfällt, ist Regionalkrimi. Auch diesen gibt es nicht als Kategorie und er taucht auch bei Suchbegriffen nicht auf.

Möchten die Leserinnen und Leser einen Cosy Krimi?


Die bisherigen Fälle von Biene Hagen

Die bisherigen Fälle von Biene Hagen

Die Biene-Hagen-Krimis habe ich bisher immer als Cosy Krimis bezeichnet.

Letztlich ist für mich von Bedeutung, welche Sicht die potenziellen Leserinnen und Leser meiner Bücher haben. Dann sollte ich meine Werke so positionieren, dass sie direkt in deren Blick kommen. Dies bedeutet, die gesamte Gestaltung, wie Cover, Klappentext usw., sollte dazu passen. Bisher bin ich immer von einer zugegeben wagen Sicht auf Cosy Krimis ausgegangen, die ich für mich mit heiter, lustig, vielleicht auch etwas überdreht, gleichgesetzt habe. Nur scheinen nach allem, was ich bisher feststellen musste, Leserinnen und Leser eben nicht danach zu suchen. Daher kommen mir nun Zweifel, ob ich nicht einen Fehler gemacht habe. Mit einem Autorenkollegen habe ich vor Kurzem diskutiert, ob ich speziell die Biene-Hagen-Reihe nicht weniger cosy und mehr nach Krimi ausrichten sollte. Dies würde auch bedeuten, die Cover müssten klassischer nach Krimi aussehen. Sie würden sich dann unter anderen Krimis einordnen, die weit weniger heiter und kuschelig sind. Doch würden sich dann nicht Leser und Leserinnen getäuscht fühlen, die eine klassischere Vorstellung von einem Krimi haben?
Zumindest wenn ich die sonntäglichen Tatort-Folgen im Fernsehen als Maßstab nehme, dann fällt auf, dass der Münsteraner Tatort, der für mich durchaus unter die Kategorie Cosy fallen könnte, zu den beliebtesten gehört. Er scheint also Krimifans nicht per se abzuschrecken. Ist daher eine explizite Ausrichtung als Cosy Krimi eher nachteilig?

Nun werde ich sicher nicht ad hoc alle Cover ändern, aber womöglich muss ich mich mit den weiteren Büchern bei der Gestaltung mehr in Richtung Krimi bewegen. Wobei die Inhalte so bleiben sollen, wie sie sind: lustig, heiter und gerne auch mal etwas überdreht.

Tote singen selten schief

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Der neue Fall für Biene Hagen

Du möchtest singen und dann ist die Chorvorsitzende tot. Da bleibt nur eines zu tun: Mörder jagen!
Ein heiterer Krimi für alle, die Cosy Crime mögen.

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