Mein erstes Hörbuchprojekt mit Royalty Share

Mein erstes Hörbuchprojekt mit Royalty Share
Schreiben Self-Publishing 1 Kommentare

Vielleicht erinnerst du dich noch daran. Vor einigen Jahren hatte ich die Idee, ein Hörbuch zu „Tote Models nerven nur“ zu produzieren. Um die notwendigen Mittel dafür zusammenzubekommen, hatte ich eine Crowdfunding-Aktion gestartet. Doch die Aktion scheiterte und so versank der Gedanke an ein Hörbuch mit Biene Hagen wieder in der Versenkung. Bis ich zu Beginn des Jahres ein E-Mail von der mir völlig unbekannten Sonja Westermann erhielt.



Bei meiner gelegentlichen Durchsicht der einschlägigen Gruppen auf Facebook und andernorts hatte ich bereits mitbekommen, dass sich unter Sprecherinnen und Sprechern ein neuer Ansatz zu verbreiten schien. Ich las von anderen Autorinnen und Autoren, die angeschrieben worden waren. Wie in dem E-Mail, das ich erhalten hatte, bot sich ein Sprecher oder eine Sprecherin an, das Buch zu vertonen, ohne das dem Autor oder der Autorin vorab Kosten entstehen würden, und man sich dann die Erlöse teilen könne. Das Stichwort dazu ist „Royalty Share“.  Ich las auch bereits von Projekten, die auf diese Weise erfolgreich umgesetzt worden waren.

Es begann mit Amazon ACX


Ein Stichwort, dass in diesem Zusammenhang häufig auftauchte, war Amazon ACX. Die Foren waren voll von Fragen und Beschreibungen, wie man aus Deutschland diese amerikanische Plattform nutzen könne. Es mehrten sich aber auch Stimmen, dass dies mit hohen Risiken behaftet sein sollte. Mittlerweile weiß ich, dass Amazon ACX aus Deutschland nicht mehr nutzbar ist. Doch ich las von einer weiteren amerikanischen Plattform, die seriös und nutzbar sein sollte. Diese Plattform nennt sich Findaway Voices.

Was bietet Findaway Voices?


Wer mich kennt, weiß, dass ich neue Plattformen immer einmal ausprobiere. So legte ich mir auch einen Account zu Findaway Voices zu und versuchte, das Konzept zu verstehen. Im Wesentlichen kann man über die Plattform ein produziertes Hörbuch an verschiedene Distributionsplattformen, allen voran Audible, ausliefern lassen. Neuartig ist die sog. Managed Production. Hier kann man als Autorin ein gewünschtes Projekt eintragen und über die Plattform geeignete Sprecher oder Sprecherinnen suchen. Alle dazu notwendigen Schritte können über die Plattform abgewickelt werden. Sprecher können Probeaufnahmen hochladen, die von mir als Autorin geprüft werden. Die ganze Abstimmung kann über Findaway Voices erfolgen, bis hin zu einer letztendlichen Vereinbarung. Die Plattform setzt aber mittlerweile voraus, dass man einen Betrag je fertiggestellter Hörbuchstunde (per finished hour, PFH) an Sprecher oder Sprecherin zahlt. Dieser Betrag muss mittlerweile mindestens 100 $ betragen. Sicher nicht zu viel für die Leistung der Sprecher, aber eben eine Vorabinvestition, die sich erst einmal einspielen muss.

Wie unser Projekt begann.


Davon wusste ich noch nichts, als ich das E-Mail von Sonja Westermann las. Es wirkte alles seriös, aber wir wissen alle, dass es immer mal wieder seriös erscheinende Angebote via E-Mail gibt, denen man besser nicht trauen sollte. Ich antwortete daher und schlug ein Online-Meeting zum Kennenlernen vor. Sonja willigte gleich ein und wir waren uns schnell einig. Allerdings war Sonja über mein aktuelles Buch „Tote Tanten plaudern nicht“ auf mich gestoßen. Ich erzählte ihr von der Reihe und dass es vielleicht Sinn machen würde, mit dem ersten Teil zu beginnen. Sie stimmte zu und sandte ich ihr das Manuskript.

Die Abstimmung zwischen Autorin und Sprecherin


Sonja Westermann

Sonja Westermann

Opernsängerin und Sprecherin

Schon unzählige Male hatte ich auf Lesungen aus den Büchern vorgetragen. Da die Geschichte in meinem Geburtsort spielt, sind mir natürlich Stimmen, Dialekte und die ganze Atmosphäre präsent. Doch Sonja kommt aus Leipzig und hatte bisher weniger Bezug zum Niederrhein. Sie machte also verschiedene Probeaufnahmen, ich machte meine Anmerkungen, wie einzelne Worte ausgesprochen werden mussten oder ob die Stimme so war, wie ich sie mir beim Schreiben der Geschichte vorgestellt hatte. Speziell die Oma, die gerne etwas Dialekt spricht, und Jago Diaz Fernandez, der als Argentinier einen deutlichen spanischen Einschlag haben sollte, waren für Sonja eine Herausforderung, die sie aber schließlich meisterte. Sie sprach dann die einzelnen Kapitel ein und lud sie auf die Plattform hoch. Ich hörte mir sie dann an und gab ggf. noch Anmerkungen, wenn z.B. Worte nicht richtig ausgesprochen waren oder Dialoge nicht vollständig passten.
Zum Schluss hatten wir dann noch den Gedanken, auch die Autorin zu Wort kommen zu lassen, und so entstanden noch ein Gespräch mit Sonja und mir und ein Dialog mit der Oma im Originaldialekt als Bonus-Tracks.


Die Auslieferung ist gestartet.


Tote Models nerven nur

Tote Models nerven nur

Das Cover zum neuen Hörbuch.

Der Moment war gekommen. Alle Aufnahmen waren perfekt und es konnte an die Auslieferung gehen. Doch plötzlich meinte Findaway Voices, dass wir dies nicht mehr Royalty Share abwickeln könnten. Sonja und ich einigten daher darauf, dies unter uns zu regeln. Die zweite Hiobsbotschaft war, dass die Auslieferung speziell zu Audible bis zu 30 Tage dauern könnte. Täglich schaue ich daher, auf welchen Plattformen unser Hörbuch verfügbar ist. Die Plattform beliefert vornehmlich amerikanische Plattformen und so suchen aktuell nach Möglichkeiten, auch die deutschen Plattformen zu erreichen. Der Markt ist gerade sehr in Bewegung und beinahe täglich tun sich neue Möglichkeiten auf. Aber das ist ja das Spannende am Selfpublishing. Man lernt einfach nie aus.
Die ganze Entstehungsgeschichte gibt es in Folge 133 von 'Die Zwei von der Talkstelle' im Gespräch mit der Sprecherin Sonja Westermann.


Unser gemeinsames Projekt ist nun auf den Weg zu dir. Lass mich mal wissen, auf welcher Plattform du Hörbücher hörst? Gib mir gerne auch einen Hinweis, wenn „Tote Models nerven nur“ dort bereits gefunden hast. Natürlich freuen wir uns auch über Feedback und Rezensionen. Das erste Hörbuch zu haben, ist ein sehr aufregender Moment.

Nachtrag 1. September 2022:

Das Hörbuch ist nun auf Audible/Amazon erhältlich. Yeah!

Die Hörprobe zum Lust machen.


Damit wir dir gleich den Mund, oder besser: die Ohren, wässrig machen, gibt es hier eine kleine Hörprobe aus dem neuen Hörbuch zu "Tote Models nerven nur". Viel Spaß!


Jetzt auch zum Hören!

Alle Themen aus meinem Blog und noch viel mehr gibt es ab sofort auch auf die Ohren im neuen Podcast "Die Zwei von der Talkstelle". Gemeinsam mit Tamara Leonhard gibt es alles rund um das Schreiben, Lesen, Leben und was uns sonst noch so einfällt.

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Die Zwei von der Talkstelle - Vom Schreiben, Lesen, Leben und was uns sonst noch so einfällt

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1 Kommentare Mein erstes Hörbuchprojekt mit Royalty Share
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  • Findaways

    Findaways ist echt eine ganz coole Plattform wenn man sich erstmal reingefuchst hat. Auch wenn man die Investition vorab tätigen muss.

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