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Morgen startet der Verkauf meines neuen Krimis »Tote Bosse singen nicht«. Die wesentlichen Marketingtätigkeiten sind erledigt und ich kann beginnen, mir Gedanken über das nächste Schreibprojekt zu machen. Es gibt viele Ideen, aber welche ist lohnenswert, weiterverfolgt zu werden? Da gibt es einiges abzuwägen.
Ich könnte einfach schreiben, was mir Spaß macht.
Vielleicht fragst du dich gerade, warum ich mir überhaupt solche Gedanken mache. Schließlich kann ich doch einfach schreiben, was mir gefällt. Und du hast recht. Doch es gibt zum einen mehrere Geschichten, die mir Spaß machen würden. Zum anderen will ich nicht verhehlen, dass ich diese Geschichten nicht zum Selbstzweck schreibe. Sie sollen eine möglichst große Leserschaft erreichen. Leider ist es aber so, dass nicht jedes Genre und jede Geschichte, so sehr ich sie auch liebe, diese Aufgabe erfüllt. Daher heißt es abzuwägen.
Ich könnte einfach dort weitermachen, wo ich bin.
Mein neuer Krimi ist der vierte aus meiner Biene-Hagen-Reihe. Diese Reihe findet mehr und mehr Leser und macht mir definitiv großen Spaß. Ich könnte also einfach mit dem fünften Teil beginnen. Ich kenne sehr erfolgreiche Kolleginnen und Kollegen, die seit Jahren alle paar Monate einen weiteren Teil einer Reihe veröffentlichen und damit sehr erfolgreich sind. Also warum mache ich das nicht auch?
Die Antwort ist: Weil es sich für mich nicht gut anfühlt. Wenn ich gerade einen Fall von Biene Hagen abgeschlossen habe, dann spüre ich, dass ich Abstand brauche, um wieder neue Ideen zu sammeln. Würde ich direkt mit dem nächsten Teil beginnen, sehe ich für mich die Gefahr, immer dasselbe zu schreiben. Und es gibt noch einen weiteren Grund, nicht direkt den nächsten Teil hinterherzuschicken.
Ich möchte meinen Leserkreis erweitern.
Letztlich trägt jedes meiner Bücher den Markennamen »Vera Nentwich«. Mein Ziel ist es, möglichst vielen Menschen diesen Markennamen näherzubringen. Daher macht es Sinn, unterschiedliche Bücher zu schreiben, die neue Leserkreise erreichen. Zuletzt habe ich dies mit »Pseudonyme küsst man nicht« bereits erfolgreich begonnen. Mir erscheint ein regelmäßiger Wechsel zwischen einem Biene-Hagen-Titel und einem anderen durchaus sinnvoll. Doch welches Genre macht Sinn?
Welche Genres passen zu meiner Marke?
»Pseudonyme küsst man nicht« ist ein Liebesroman. Aber natürlich muss ein Buch, das den Namen »Vera Nentwich« trägt auch die Ingredienzien haben, die Leser von mir erwarten. Ich denke, dass man in einem Buch von mir auf jeden Fall Humor sowie überraschende und turbulente Geschichten erwartet. Falls du andere Erwartungen mit meinem Namen verbindest, zögere nicht, sie mir mitzuteilen. Vielleicht löst dies ja mein Dilemma.
Es ist aber klar, dass nicht jedes Genre dazu passt. Ein Psychothriller wäre da wahrscheinlich eher unpassend. Würde mir auch keinen Spaß machen. Aber selbst bei Liebesromanen gibt es Grenzen, denn die Leser erwarten dort durchaus genretypische Dinge, die meinem Ziel der überraschenden Geschichte eher entgegenstehen.
Zudem darf dieses andere Genre auch nicht soweit von meinen bisherigen Büchern entfernt sein, dass es bestehende Leser vergrault.
Ich weiß noch nicht, welches mein nächstes Projekt werden wird. Vielleicht hast du einen Vorschlag. Dann her damit. Ansonsten werde ich wohl doch einfach danach gehen, bei welcher Idee mein Bauch am meisten jubiliert.
Tote singen selten schief
Der neue Fall für Biene Hagen
Du möchtest singen und dann ist die Chorvorsitzende tot. Da bleibt nur eines zu tun: Mörder jagen!
Ein heiterer Krimi für alle, die Cosy Crime mögen.
Mehr Lesestoff
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