Mach´s deinem Buch nicht so schwer

Mach´s deinem Buch nicht so schwer
Schreiben Self-Publishing 19 Kommentare

In den letzten Wochen hatte ich das Vergnügen, Einblick in eine große Zahl von Büchern nehmen zu können. Dabei ist sehr schnell sehr deutlich geworden, dass doch erschreckend viele Autorinnen und Autoren grundlegende Regeln nicht beherrschen und darüber hinaus in großer Zahl Dinge machen, die es ihren Büchern schwer machen, die Leser zu erreichen.


Ich möchte vorausschicken, dass es Leser für jede Art Buch gibt. Es gibt Werke, die strotzen nur so von Rechtschreibfehlern und finden dennoch Leser. Dennoch kann ich niemandem empfehlen, Rechtschreibfehler zu ignorieren. Genauso geht es in abgeschwächter Form mit all den anderen Dingen, die ich im Folgenden schildere: Es mag Leserinnen und Leser geben, denen es egal ist. Aber diese Leserschaft ist begrenzt. Bei meinen Feststellungen beziehe ich mich im Übrigen auf Belletristik. Bei Sachbüchern sehen manche Dinge anders aus.

Heute geht es um den Anfang des Buches. An anderer Stelle habe ich bereits ausgeführt, dass ich es für essenziell halte, dass der Leser einen guten Einstieg in mein Buch bekommt. Viele Autoren scheinen es dem Leser aber schwermachen zu wollen und bauen bewusst oder unbewusst größere Hürden auf.

Wer braucht ein Inhaltsverzeichnis in gedruckter Belletristik?


In E-Books ist ein Inhaltsverzeichnis Usus, denn es hat eine technische Funktion. In einem Sachbuch, das später auch als Nachschlagewerk genutzt werden kann, ist ein Verzeichnis ebenfalls sinnvoll. Doch warum ein Roman mit einem Inhaltsverzeichnis beginnen muss, erschließt sich mir nicht. Nimmt wirklich jemand das Buch in die Hand und fragt sich, auf welcher Seite Kapitel 23 beginnt?
Ein belletristisches Buch, das mit mehreren Seiten Inhaltsverzeichnis, gerne in der Standardformatierung von Word, beginnt, hat bei mir die Chance auf einen guten ersten Eindruck verspielt. Wenn man erst mehrere Seiten Inhaltsverzeichnis durchblättern muss, dann sinkt die Vorfreude rapide.

Gute Geschichten benötigen kein Vorwort oder Einführung des Autors


Bei einem Sachbuch kann auch dies sinnvoll sein, bei Belletristik ist es für mich ein No-Go. Wenn der Autor mir erst genau erklären muss, wie ich seinen Text zu verstehen habe, dann stimmt mit dem Text etwas nicht. Nicht umsonst sind üblicherweise Klappentext und Infos zum Autor auf einer der ersten Innenseiten klein gedruckt angebracht. Sie sollen die Leser eben nicht am Einstieg ins Buch hindern. Also bitte auch nicht auf den ersten Seiten seine eigene Lebensgeschichte ausbreiten. Gerne kann man am Ende noch weitere Erläuterungen anführen. Aber zu Beginn des Buches sollte die Geschichte wirken und mehr nicht.

Ein Prolog macht es dem Leser schwer


Ich weiß, viele Autorinnen und Autoren lieben Prologe. Von den unzähligen Büchern, die ich in den letzten Wochen lesen durfte, hatten gefühlt 80% einen Prolog. Allerdings konnten davon nur ganz wenige überzeugen. Es gab sogar Bücher mit mehreren Prologen oder Vorwort, Einführung und Prolog.

Das Problem bei einem Prolog ist, dass der Leser quasi zweimal ins Buch einsteigen muss. Im Regelfall erzählt ein Prolog aus einer anderen Perspektive als die eigentliche Geschichte. Gerne werden die Personen im Prolog im Dunklen gelassen. Ziel ist wohl, dass die Frage, wer da im Prolog vorgekommen ist, die Spannung für das ganze Buch aufbaut. Da liegt aber das Problem. In fast allen Fällen war der folgende richtige Anfang der Geschichte langweilig. Er stellte daher eine hohe Hürde dar, sich weiter auf das Buch einzulassen. Regelmäßige Leser dieses Blogs wissen, dass ich persönlich Prologe nicht leiden kann. Aber es mag vielleicht ein Hinweis sein, dass es generell keine gute Idee ist, dass zwar, wie gesagt, eine Überzahl der Bücher, die ich bewerten durfte, einen Prolog vorangestellt hatte. Bei den Büchern, die von allen meinen Mitstreitern als gut bewertet wurden, sind aber kaum welche mit einem Prolog. Mein Rat ist also: Verzichte auf einen Prolog, sondern beginne direkt richtig mit deiner Geschichte.

Vertrau deiner Geschichte. Gib ihr einen spannenden Anfang, der keine vorherige Erklärung benötigt, und sauge den Leser hinein ins Geschehen. Dann wirst du begeisterte Leser ernten.

Es sind mir noch weitere Dinge aufgefallen, die allzu oft getan werden, und es jedem Buch erschweren. Dazu mehr in der nächsten Woche.

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19 Kommentare Mach´s deinem Buch nicht so schwer
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  • Inhaltsverzeichnis

    Ich habe leider nicht verstanden, was du mit "technische Funktion" meinst, aber ich finde Inhaltsverzeichnisse sehr sinnvoll. In Papierbüchern nutze ich sie weniger, aber der Sinn ist für mich ähnlich wie in E-Books: Ich kann abschätzen, ob das Kapitel in meine Lesezeit passt. Bei E-Books finde ich das sehr wichtig, weil keine Seitenzahlen drinstehen. Es ist doof, wenn ich mitten im Kapitel bin und meine Bahnfahrt endet. Wenn ich ein Buch habe, das mir Schwierigkeiten macht, fällt es mir leichter zu lesen, wenn ich Zwischenziele im Kopf setzen kann. Bei Papierbüchern gucke ich selten ins Inhaltsverzeichnis, finde das aber für die Rezi gut, um dem Leser mitzuteilen, ob das Buch lange oder kurze Kapitel enthält.

    Ein wichtiges Kritierium ist für mich der Stil. Hier gehen die Vorlieben noch weiter auseinander als bei der Rechtschreibung, aber ein Text muss fließen. Und die Sprache muss zum Text passen.

    • Inhaltsverzeichnis

      Hallo Evy,

      mit "technischer Funktion" meine ich, dass man es im E-Book anklicken kann und dann an die Stelle springt. Ich lese belletristische Bücher chronologisch und packe ein Lesezeichen an den Punkt, wo ich unterbrochen habe. Wozu ich da ein Inhaltsverzeichnis benötige, erschließt sich mir nicht. Ein Buch, bei dem ich beim ersten Betrachten erstmal seitenweise Verzeichnis durchblättern muss, schreckt mich ab. Ich mag da überempfindlich sein, aber denke, dass es unnötig ist und den Zugang erschwert.

      Herzlichen Gruß,

      Vera

      • Die Antwort

        Ich verstehe das Argument, aber ich mag es zu wissen, wie lange ich noch lesen muss. Wie gesagt: Besonders, wenn ich nicht viel Zeit habe oder wenn mich ein Buch ärgert. Aber... warum sollte in Inhaltsverzeichnis seitenlang sein?

        Jeder Mensch ist an einigen Stellen besonders empfindlich - solange wir damit umgehen können, ist es ok.

    • Prolog

      Beim Thema Prolog muss ich widersprechen. Das Problem ist nicht der Prolog als solcher, sondern dass er so oft so schlecht gemacht ist. Dazu kommt, dass Leute, die Prologe auf die leichte Schulter nehmen und eben nicht darauf achten, ob er nötig ist, und wenn ja, wie er perfekt passt, auch „im Innern" des Buches in der Regel nicht den besten oder gar perfekten Text abliefern. Wenn so viele Prolog-Bücher also schlecht bewertet werden, dann in den allerallerallerseltensten Fällen nur oder hauptsächlich wegen des Prologs.

      Die kursierende Idee, der Prolog sei vor allem dazu da, am Anfang Spannung zu erzeugen, ist grundfalsch (und wird nicht nur in Ratgebern in Foren kolportiert, sondern auch von Film und Fernsehen ständig gefüttert). Er darf nicht unspannend (also langweilig) sein, ja, aber seine Funktion ist eine andere: Prolog (und Epilog) müssen essentielle Bestandteile der Darbietung der Handlung sein, die nur deshalb „ausgelagert“ werden, weil (wie erwähnt) eine ganz andere Perspektive zum Erzählen dieses Teils nötig ist, es sonst ein Problem mit der zeitlichen Einordnung gäbe (stark vor- oder nachgelagerte Passagen), eine Klammer/Erklärung für im Haupttext wesentliche, aber dort nicht erklärbare Aspekte nötig ist oder ähnliches.

      • Prolog

        Hallo Ulrike,

        du hast recht, dass viele Prologe schlecht gemacht sind. Sie sind so etwas wie der Wink mit dem Zaunpfahl "Seht her, es wird spannend". Es mag ja Einzelfälle geben, die durch einen Prolog ggf. noch besser werden. Ich möchte aber behaupten, dass in den meisten Fällen die Notwendigkeit für einen Prolog eher ein Zeichen ist, dass die Geschichte nicht gut genug durchdacht ist. Eine gute Geschichte braucht meines Erachtens keinen Prolog.

        Herzlichen Gruß,

        Vera

        • Prolog

          … und da eben trennen sich unsere Ansichten: Es gibt durchaus gute Geschichten, die sind ohne Prolog nicht erzählbar oder denen eine Dimension fehlen würde. Ist selten, kommt aber vor. Meine „Tote Helden“ z. B. würden ohne den Prolog im Verlauf löchrig werden, denn es gibt zunehmend Passagen, die sich auf das Geschehen im Prolog beziehen, welches „innen“ aber aus Perspektiv-Gründen nicht erzählt werden kann. Ja im Grunde ist (bei der nötigen Erzählweise) die ganze Ausgangslage nur durch den Prolog erklärbar – das kann man nicht später irgendwen irgendwie erklären/erkennen lassen.

          • Prolog

            Hallo Ulrika,

            ja, du hast recht. Es gibt sie, die Fälle, die einen Prolog benötigen und bei denen er eine Bereicherung ist. Ich glaube, wir sind da recht nah beieinander.

            Herzlichen Gruß,

            Vera

      • Einige inhaltliche Schwächen

        Hallo Vera,

        Du sprichst davon, dass Autoren grundlegende Regeln nicht beherrschen und tust es anscheinend selber nicht. Dadurch kann ich Deinem gesamten Text nicht viel abgewinnen.

        Bereits im zweiten Satz verwendest Du zweimal "machen". Eine grundlegende Regel, dass man so etwas nicht "macht", kennst Du anscheinend nicht.

        Kurze Zeit später der Satz, der in rosa hervorgehoben ist und deshalb wohl besonders wichtig sein soll. Dann würde ich aber nicht zweimal "dass" verwenden. Das ist ebenfalls kein guter Stil.

        Schließlich dann dieser Satz oder dieses Gebilde oder als was man das auch immer bezeichnen soll:

        "Aber es mag vielleicht ein Hinweis sein, dass er generell keine gute Idee ist, dass zwar, wie gesagt, eine Überzahl der Bücher, die ich bewerten durfte, einen Prolog vorangestellt hatte."

        Mal abgesehen davon, dass sich das "dass" wieder in der Überzahl befindet, ergibt der Satz für mich keinen Sinn.

        Diese Dinge haben mir den Inhalt total vermiest. Nein, eigentlich stimmt das nicht. Es ist eher so, dass ich den Inhalt gar nicht mehr ernst nehmen kann. Auf der anderen Seite beweist die Resonanz auf Deinen Blogeintrag Deine Aussage, dass auch Werke mit Fehlern ihre Leser finden. Ich gehöre zwar in Bezug auf diesen Blogeintrag auch dazu, werde das aber sicher nicht mit weiteren Texten von Dir wiederholen.

        Dass ich in meinem Text auch nicht alle "grundlegenden Regeln" beachtet habe, möge man mir verzeihen. ;-)

        Sonnige Grüße von einer Autorenkollegin

        • Einige inhaltliche Schwächen

          Hallo Cathlyn,

          es liegt mir fern, zu behaupten, ich würde keine Fehler machen oder meine Blogartikel wären absolut perfekt. Dennoch darf ich sicherlich meine persönlichen Eindrücke schildern. Die rosa Texte sind im Übrigen Links.

          Herzlichen Gruß,

          Vera

        • Der erste Satz

          In der nächsten Woche hätte ich persönlich jetzt gern ein leidenschaftliches Plädoyer für den ersten Satz, für den grandiosen ersten Satz, famosen ersten Satz, umwerfenden ersten Satz, faszinierenden ersten Satz.

          Wenn nicht einmal der stimmt, passt, greift – wie sollen es dann all jene noch kommenden schaffen? Wohl eher gar nicht. Tja.

        • Fehler im Satz

          Aber es mag vielleicht ein Hinweis sein, dass er generell keine gute Idee ist, dass zwar, wie gesagt, eine Überzahl der Bücher, die ich bewerten durfte, einen Prolog vorangestellt hatte.

          Es müsste darin heißen: das es generell keine gute Idee ist

          ES nicht ER

          Deswegen ist der Satz unverständlich.

        • Qualität

          Immer wenn ich über diese offensichtlichen Fehler lese, die man mit einer 5 minütigen Google Suche beheben hätte können, frage ich mich, ob es wirklich so schwer ist ein Buch in einem Verlag verlegen zu lassen oder ob 90% der Manuskripte einfach nur Mist sind.

          • Mist

            Ja und ja: Ja, es ist schwer, und ja, 90 % der Manuskripte sind wenn vielleicht nicht gerade „Mist", so doch unterdurchschnittlich.

            Klar kann man googeln, aber erstens müsste man auf die Idee kommen, dass XY (z. B. Prolog), ein „Kapitalfehler“ sein könnte, zweitens müsste man das passende Stichwort finden (bei verqueren Sätzen z. B. dürfte es schwer werden) und drittens müsste man überhaupt erstmal erkennen, dass es „Elemente“, „Aspekte“ etc. gibt, die man beachten muss (bei „Prolog“ geht den meisten noch auf, dass das ein Struktur-Element ist, mit dem man sich beschäftigen sollte/kann, bei nicht nachvollziehbaren Emotionssprüngen von Figuren sieht das schon anders aus). Und davon, dass das Googlen noch lange nicht heißt, dass diese Fehler nicht gemacht werden, mal ganz zu schweigen. ;)

            • Mist

              Hallo Ulrike,

              hast du gut erkannt. Ist ja durchaus ein Ziel meines Artikels, ein wenig dafür zu sensibilisieren, sein Schreiben kritisch zu betrachten.

              Herzlichen Gruß,

              Vera

          • Der Sinn des Deutschen Selfpublishing-Preises

            Hallo an alle.

            Wahrscheinlich bin ich total fehlinformiert, um was es beim Deutschen Selfpublishing-Preis wirklich geht. Angekündigt wird der Preis ja unter dem Hashtag: Der Literaturpreis für das beste selbstveröffentlichte Buch. Die Kriterien kann man ja nachlesen und die sind ja auch total verständlich. Unverständlich für mich sind diese ersten Ausführungspunkte, welche die entsprechenden Bücher, die über Prolog und/oder Inhaltsverzeichnis verfügten, sofort in die Tonne katapultierten.

            Was hat ein Prolog oder vor allem ein Inhaltsverzeichnis mit der Qualität einer Geschichte zu tun?

            Wenn es zu einem Buch eine Fortsetzung gibt, ist ein Epilog eine wunderbare Sache, um die Leser neugierig auf den zweiten Teil zu machen. Schreibt man einen Epilog, gehört auch ein Prolog in die Geschichte. Natürlich gibt es hier zwei Einstiege für den Leser, aber ehrlich, erstens weiß der Leser durch Prolog, dass es ein herausgelöster Teil der Geschichte ist (auf den im Laufe der Geschichte immer wieder Bezug genommen wird) und zweitens gibt es genügend Bücher, wo mehrere Protagonisten existieren und jede Figur bereits am Anfang ein eigenes Kapitel bekommt. Wie soll den der Leser hier in die Geschichte reinfinden? Da ist der Einstieg noch viel schwerer.

            Inhaltsverzeichnis - klar, wenn es mehrere Seiten sind, ist das vielleicht ein bisschen zu viel des Guten, aber wenn im Buch eine Seite mit einer kurzen Übersicht drin ist, finde ich nichts tragisches daran.

            Generell finde ich, dass ein Preis, der das beste selbstveröffentlichte Buch auszeichnen soll, den Fokus darauf legen sollte, wie gut die Geschichten sind und dass nicht durch Geschmäcker echt gute Werke von Anfang an aussortiert werden. Bei Büchern geht es um die Geschichten! Na klar, Lektorat und Korrektorat ist wichtig, genauso wie korrekte Impressumsangaben etc. Das gehört zu Professionalität, nicht die Frage ob Prolog oder Inhaltsverzeichnis.

            Ebenso spielt für mich das Buchcover eine große Rolle, wenn es um Professionalität geht. Als hautberuflicher Designer kann ich jedoch sagen, dass auf der Longlist nicht viele Bücher über ein professionelles Coverdesign verfügen (so viel zu diesem Punkt der aufgeführten Auswahlkriterien).

            Des Weiteren sollte auch das Marketing, das ein Autor auf die Beine stellt, in der Bewertung mit berücksichtigt werden. Ein Selfpublisher ist ein Gesamtpaket aus Autor, Lektor, Designer und Marketingspezialist. Das ihm mal ein paar Seiten Inhaltsverzeichnis in einem Printbuch angekreidet werden oder weil er einen Prolog geschrieben hat, und er dafür bestraft wird, ist für mich kein gutes Zeichen, dass ein so bedeutender Preis für die Selfpublishing-Branche setzt.

            • Der Sinn des Deutschen Selfpublishing-Preises

              Liebe Marie,

              mir ist nicht ganz klar, was mein Artikel mit dem Deutschen Selfpublishing-Preis zu tun hat. Dies hier sind meine persönlichen Ausführungen und keine Kriterien des Preises. Zudem bestreite ich nicht, dass es gute und sinnvolle Prologe gibt. Viele sind es allerdings nicht und ich persönlich mag sie nicht sehr. Ein Buch, das seine Leser direkt fesselt, macht es diesen definitiv leichter.

              Sicher lässt sich auch über das eine oder andere Coverdesign streiten.

              Aber noch einmal: Dies ist mein persönlicher Blog, der nichts mit Selfpublishingpreis zu tun hat, ausser dass ich in diesem Jahr in der Jury bin und dort sicher meine persönliche Sichtweise einbringen werde. Aber ich bin ja nicht alleine in der Jury.

              Herzlichen Gruß,

              Vera

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