Self-Publishing 24 Kommentare
Vor ziemlich genau vier Jahren habe ich meine ersten vorsichtigen Schritte ins Selfpublishing gemacht. Seitdem hat sich viel verändert. Selfpublishing ist ein fester Bestandteil des Buchmarktes und es haben sich viele Türen geöffnet. Bei meiner Tour durch den Buchhandel habe ich beispielsweise keine Ablehnung erfahren, nur weil ich Selfpublisherin bin. Das war vor vier Jahren noch anders. Ist also alles prima?
Eigentlich wollte ich genau so einen Artikel schreiben und feststellen, dass viel erreicht sei. Für mich persönlich fühlt es sich ja tatsächlich auch so an. Ich habe mich in den letzten vier Jahren Stück für Stück in den Buchmarkt gekämpft und einige Hürden eingerissen. Meine Strukturen stehen. Dann traf ich auf einer Lesung einen erfolgreichen Verlagsautor, dem mein Buch gefiel. Er nahm es in die Hand, drehte und wendete es und fragte, in welchem Verlag ich sei. Ich antwortete, dass ich Selfpublisherin sei. Er sah mich an und sagte: »Aber das sollte man doch nicht tun.«
Nun war es an mir, verdutzt zu gucken und nach dem Warum zu seiner Aussage zu fragen. Er führte es aber nicht weiter aus. Aber machen wir uns nichts vor. Es gibt einen Teil des Literaturbetriebs, der sich für etablierter hält und bei dem Selfpublishing nach wie vor Naserümpfen auslöst. Mir ist dies bewusst geworden, als ich die Idee hatte, mich aktiver mit anderen Autoren zu vernetzen, und nach entsprechenden Vereinigungen suchte.
Sind Selfpublisher keine Schriftsteller?
Ich lernte, dass ich bei jeder in Frage kommenden Vereinigung erst einmal ins Kleingedruckte schauen und nachlesen muss, ob ich überhaupt erwünscht bin. Der größte Verband dieser Art, der Verband deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller (VS) führt beispielsweise in seinen Bedingungen aus:Mitglied können alle haupt- und nebenberuflichen deutschsprachigen Autorinnen und Autoren, Übersetzerinnen und Übersetzer sowie alle auf dem Gebiet der Bundesrepublik lebenden fremdsprachigen Schriftsteller werden, die ihr fachliches Können durch:Da stellt sich die Frage, ob selbstpublizierende Schriftsteller ihr fachliches Können nicht nachweisen, wenn sie Bücher veröffentlichen. Ist ein Buch per se schlechter oder gar nicht einmal fachliches Können, wenn es im Selfpublishing erscheint? Im Falle des VS finde ich diese Regelung besonders befremdlich, da dieser Verband Teil der Gewerkschaft Verdi ist. Diese müsste doch erst recht ein Interesse haben, Selfpublisher zu vertreten. Schließlich sind diese den Marktgrößen, wie Amazon, ganz direkt ausgesetzt und die sind doch so etwas wie die natürlichen Feinde der Gewerkschaften.
- eine (nicht selbstfinanzierte) Buchveröffentlichung,
[...]
nachgewiesen haben.Mitglied im VS werden
Na ja, dachte ich mir, als Autorin heiterer Krimis könnte ich mich ja mal bei den Fachkollegen umsehen. Eine sehr bekannte Vereinigung ist Das Syndikat. Aber auch dort steht in den Bedingungen:
Das SYNDIKAT nimmt Kriminalschriftstellerinnen und Kriminalschriftsteller als Mitglieder auf, die mindestens eine selbstständige Veröffentlichung als Print- oder E-Book-Ausgabe in einem kommerziellen Verlag vorzuweisen haben.Mitglied im SYNDIKAT werdenIst ein Krimi weniger Krimi, wenn er im Selfpublishing erschienen ist? Sind die Morde weniger tödlich? Warum also diese Regelung?
Aber nicht nur Verbände grenzen Selfpublisher schon mal aus. Ich schaue immer mal wieder, ob es interessante Wettbewerbe und Ausschreibungen gibt.
Kein Preis für Selfpublisher
Tatsächlich gibt es auch dort im Kleingedruckten Aussagen, die mich als Selfpublisherin ausgrenzen. Der DELIA-Literaturpreis soll beispielsweise die deutschsprachige Liebesromanliteratur fördern. Na, das ist doch quasi ein Heimspiel für das Selfpublishing. Dachte ich. Die Organisatoren von DELIA sehen dies aber anscheinend anders. Dort steht in den Bedingungen:Ausgeschlossen vom DELIA-Literaturpreis sind:Die haben sich sogar die Mühe gemacht, die diversen Plattformen namentlich auszuschließen. Dabei setzt gerade neobooks als Tochter von Droemer-Knaur sehr auf Liebesromane.
[...]
-Bücher, die als Book on Demand oder bei anderen Druck- oder Dienstleistungsunternehmen bzw. im Selbstverlag (Selfpublishing) erschienen sind
-E-Books, die bei KDP, Tolino Media, neobooks oder in anderen Dienstleistungsunternehmen bzw. im Selbstverlag (Selfpublishing) erschienen sind
[...}DELIA-Literaturpreis 2017 - Ausschreibung
Hürden einrennen oder ignorieren?
Wenn ich nicht zufällig nach passenden Verbänden gesucht hätte, wären mir diese Diskriminierungen nicht aufgefallen. Man könnte sie also einfach weiter ignorieren, zumal es auch viele Vereinigungen und Preise gibt, die Selfpublishern ebenfalls offenstehen. Also alles gut?Nein, ich denke nicht. Diese Beispiele zeigen ein immer noch weit verbreitetes Denken, dass Selfpublishing anrüchig und minderwertig ist. Sie haben in etwa die gleiche Aussage, wie die früher verbreitete Meinung, Frauen könnten nicht hart arbeiten. Dies ist eine Diskriminierung und Herbwürdigung der engagierten Arbeit vieler Autorinnen und Autoren. Ich bin nicht sicher, ob alle der so verehrten Verlagsautoren in den letzten vier Jahren so viel Herzblut und Engagement in ihre Bücher gelegt haben, wie ich es getan habe.
Nur noch ca. 25% der Selfpublisher geben laut der letzten Studie an, selbst zu publizieren, weil sie keinen Verlag gefunden haben. Der Rest macht dies als bewusste Entscheidung. Man muss sich nun nicht jeden Tag über das verbohrte Denken von Teilen des Literaturbetriebes aufregen, aber man sollte auch nicht aufhören, dagegen zu arbeiten. Zum einen muss die Qualität von selbstverlegten Büchern überzeugen und zum anderen sind Initiativen, wie der Selfpublisher-Verband, ein guter Anfang. Es ist auf jeden Fall Bewegung im Markt. Mal sehen, was ich nach weiteren vier Jahren schreiben kann.
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Verschlossene Türen für SPler
Es gibt auf dem Buchmarkt natürlich Vorurteile, wie es sie überall gibt. Das sollte uns aber nicht daran hindern, einmal selbstkritisch zu fragen, woran die Ablehnung von Selfpublishern bei einigen liegt. Es gibt herausragende SP-Bücher, aber die Freiheit, jedem zu ermöglichen, ein Buch zu veröffentlichen und die wir begrüßen, macht natürlich skeptisch. Wenn es keine Hürden mehr gibt, wie z.B. einen Verlag, dann sinkt eben der Anspruch. Es gab in FB schon diverse Diskussionen über die Qualität von SP-Produkten, und wie oft habe ich da gelesen, ist mir egal, ob Rechtschreibfehler drin sind, Hauptsache, es ist eine tolle Story. Nur leider sind die Stories meistens nicht so toll, wenn man nicht einmal die Elementarkenntnisse eines Autors beherrscht. Man kann es drehen und wenden, wie man will, die SP-Bücher haben aus den o.a. Gründen immer noch einen schlechteren Ruf, worunter natürlich die wirklich guten Exemplare leiden.
Die meisten SPler sind doch immer noch ganz happy, wenn sich endlich ein Verlag ihrer erbarmt. Sie selbst sind es doch, die aus ihrer Eigenmarke am liebsten aussteigen wollen, so als würde ein Verlag ihnen den Ritterschlag verpassen. Wenn sie aber von ihrem Weg selbst nicht überzeugt sind, wie sollten es andere sein?
Wollen wir nun Qualitätskontrollen einführen? Nein! Das hieße, die gewonnene Freiheit wieder zu beschneiden, außerdem ist es undurchführbar. Was lernen wir daraus? Freiheit bedeutet immer ein Risiko. Für alle Beteiligten. Freiheit hat einen goldenen Schimmer, aber wenn man sich in ihr bewegen und behaupten will, muss man Mut, Durchhaltevermögen und Gelassenheit aufbringen. Die Beispiele, die du gebracht hast, liebe Vera, werden eines Tages von allein verschwinden, so funktionieren die Regeln. Oder es tritt etwas ein, das die SPler wieder in den Untergrund schickt. Wir wissen es nicht. Es ist der Markt, der die Dinge regelt.
Wir haben eine freie Marktwirtschaft, und die ist für viele ein Gewinn, doch nicht für alle. Was mich betrifft, ich genieße die guten Zeiten, wo man noch mit seinen Büchern ohne Klinkenputzen bei Verlagen an die Leser herankommen und Geld verdienen kann. Die Überheblichkeit einiger Vereine muss ich dabei genauso ertragen wie den sinkenden Anspruch an Qualität. Aber ist der überhaupt gesunken? Ich glaube, er war nie besonders hoch, nur die Anspruchslosen haben heute mehr Auswahl.
Verschlossene Türen für SPler
Hallo Jutta,
du hast vollkommen recht in deiner Zusammenstellung der Situation. Allerdings ist die generelle Ablehnung von Selfpublishern letztlich ein pauschales Vorurteil, sie würden immer nur schlechte Bücher schreiben, und damit eine Diskriminierung.
Im Falle des VS scheint sich da aber etwas zu bewegen, wie ich erfahren habe. Sie wollen sich wohl den Selfpublishern öffnen.
Herzlichen Gruß,
Vera
Mitgliedschaft im VS
Liebe Vera,
was die Mitgliedschaft des VS betrifft hast du recht: Da tut sich was. Ich bin z.B. – als bewusste und ausschließliche Selfpublisherin – Mitglied im VS Rheinland-Pfalz. Dort hat man sich für uns bereits geöffnet. Ich hoffe, dass die anderen Regionalverbände dem Beispiel folgen.
Lieben Gruß
Kari
Mitgliedschaft im VS
Hallo Kari,
schön zu hören, dass sich etwas bewegt. Wie sind denn so die Gespräche im Verband zum Thema Selfpublishing? Gibt es noch Naserümpfen?
Herzlichen Gruß,
Vera
Verlagsautoren
Hallo, vielleicht sollten ein paar von uns einen Verlag gründen und dort je einen Band veröffentlichen - falls - ja falls - wir unbedingt Vereinsmitglied werden wollen.
Anne Poettgen
Verlagsautoren
Hallo Anne,
mit dem Gedanken, ein Gewerbe als Verlag anzumelden, habe ich mich schon beschäftigt. Vielleicht kommt es irgendwann wirklich soweit. Bei den Barsortimentern werde ich bereits als "Nentwich Verlag" geführt. Das zeigt aber, wie absurd diese Unterscheidungen der genannten Vereinigungen eigentlich sind. Die denken noch in Grenzen, die es gar nicht mehr gibt.
Herzlichen Gruß,
Vera
Traurig
Hallo & herzlichen Dank für den Einblick. Man sollte wirklich meinen, dass gerade Verbände da inzwischen offener agieren.
Ich finde das sehr schade, vor allem, weil ich sicher bin, dass man die Literaturwelt noch mehr bereichern könnte, wenn man sich nicht gegenseitig Steine in den Weg werfen würde. Ich habe das beim Literaturcamp stark gemerkt. Ganz unerwartet war ein hoher Anteil an SelfpublisherInnen dabei und es war wirklich unglaublich, wie engagiert sich alle in die Sessions geworfen haben oder noch besser: Ihre Erfahrungen und ihr Wissen in eigenen Sessions teilten.
Wir könnten alle so viel voneinander lernen, wenn wir es zuließen. Ich hoffe, dass beim nächsten Literaturcamp die VerlagsautorInnen mit den SelfpublisherInnen ebenso an einem Tisch sitzen wie auch die BloggerInnen und die Journalisten des Feuilleton.
Liebe Grüße
Susanne
Traurig
Hallo Susanne,
da hast du völlig recht, die beiden Welten können sich sehr bereichern. Wenn ich mit Verlagsautoren rede, komme ich manchmal zum Eindruck, sie leben in so einer abgesonderten Welt und haben gar keine richtige Vorstellung darüber, wie der Markt funktioniert. Als Selfpublisherin bin ich da viel tiefer drin. Dies könnte für Verlage im Übrigen auch sehr nützlich sein. Abschottung macht wirklich keinen Sinn.
Herzlichen Gruß,
Vera
Warum die Hürden?
Liebe Vera, liebe Kollegin,
Syndikatsmitglied hier. Und um das gleich klar zu stellen: Ich spreche nicht für das Syndikat, dafür haben wir das Sprecherteam. Und ich darf auch keine Interna aus Gremien ausplaudern, was folgt ist also komplett meine äußerst persönliche Meinung.
Ich bin Schriftsteller, Du bist Schriftstellerin. Ich verbreite meine Bücher über Verlage, Du als Selfpublisherin. Was unterscheidet uns also? Genau, unsere Vermarktungsstrategie. Ich kenne Deine Bücher nicht (und ich vermute, Du meine auch nicht? ;-) ) also kann ich ehrlich nicht sagen, ob ich sie mag oder nicht, aber ich käme nicht im Traum auf die Idee, per se anzunehmen dass ich besser schreibe als Du, nur weil ich anders vermarkte. Das ist absurd. Ich habe zu dem Thema selbst schon gebloggt, zum Beispiel hier ( https://schreckenbergschreibt.com/2013/05/18/schreckenbergschreibt-selbstachtung-bitte/ ).
Und was vielleicht viel wichtiger ist: Ich weiß, dass ich damit nicht alleine bin. Diejenigen Verlagsschriftsteller, die auf Euch Selfpublisher herunterschauen und glauben (warum auch immer) etwas Besseres zu sein gibt es natürlich. Ebenso wie erfolglose Selfpublisher, die die Schuld für ihren Misserfolg nicht in ihren Geschichten, sondern in der bösen Außenwelt und dem feindlichen "System" suchen. Beide sind laut, beide nicht ernst zu nehmen. Und was den "Literaturbetrieb" betrifft... Ich weiß nicht, wie tröstlich oder ernüchternd das für Dich ist, aber als Autor von Krimis und Phantastik der in eher kleinen Verlagen veröffentlicht fühle ich mich auch nicht unbedingt auf der Sonnenseite dieses Betriebes. :-D
Warum schreibe ich das? Vielleicht, um Dir von der vermeintlich anderen Seite zu bestätigen: Ja, Du hast Recht: Es ist auf jeden Fall Bewegung im Markt. Immer. Die seltsame Grenze entlang der Vermarktungsmethode weicht auf, diejenigen, die sich daran klammern, auf beiden "Seiten", klammern sich, so vermute ich, daran, weil sie es für ihre Selbstdefinition (seriöser Literaturschaffender / fortschrittlicher E-Bookpartisan ) brauchen.
Und was das Syndikat betrifft: Das ist ein wahnsinnig homogener Haufen, in jeder Hinsicht. Wir diskutieren viel und kontrovers, auch zum Thema Selfpublisher, soviel kann ich verraten, denke ich*. Bei uns ist vieles permanent im Fluss, weil das Syndikat, wie ich es erlebe, eben kein elitärer Club etablierter Literaturbeutel ist, sondern ein sehr lebendiges Gemisch der unterschiedlichsten kreativen Köpfe. Und der großen Mehrheit der Mitglieder geht es nicht darum, irgendwen draußen zu halten, sondern darum zu klären, wer wir eigentlich sind und sein wollen.
Alles Gute, viel Erfolg. Und bis bald.
Michael
* Auch hierzu ein Beitrag aus meinem Blog: https://schreckenbergschreibt.com/2014/06/04/schreckenberglebt-criminale-2014-wer-wollen-wir-sein-und-wieviele/
Fremdworte
Ja... ein wahnsinniger INhomogener / heterogener Haufen, meine ich. :-D
Warum die Hürden?
Hallo Michael,
toll, dass du als Syndikatsmitglied den Weg zu meinem Blog gefunden und auch deine Anmerkung hinterlässt. Danke dir dafür. Wenn ich deine Blogbeiträge richtig interpretiere, dann sind wir anscheinend gar nicht soweit auseinander, wenn überhaupt. Das macht Hoffnung. Es ist also alles in Bewegung, aber es schadet ja auch weiterhin nichts, gelegentlich mal an den Grenzen zu rütteln.
Herzlichen Gruß,
Vera
Ein Problem für Verlage
Dass Self-Publisher ausgeschlossen werden, hat natürlich einen handfesten, kommerziellen Hintergrund:
Self-Publisher stehen für die völlige Umwälzung des gesamten Verlagssystems und der Buchwelt. Wir sind halt eine Bedrohung, denn in letzter Konsequenz stehen wir für Autoren, die keinen Verlag mehr brauchen. Wir machen entweder alles selbst oder bezahlen für professionelle Dienstleistungen, und produzieren trotzdem Bücher, die Leser von Verlagsbüchern nicht unterscheiden können.
Und damit hat der Literaturbetrieb natürlich ein Problem. Deswegen wird ja auch so gegen Amazon gewettert - es geht gar nicht um die Bewahrung der deutschen Literatur vor den schrecklichen Self-Publishern, sondern um den schnöden Mammon. Vielleicht noch nicht jetzt, aber in Zukunft durchaus.
Ein Problem für Verlage
Hallo Hannah,
du hast absolut recht, es sind natürlich handfeste kommerzielle Interessen, die eine Rolle spielen. Allerdings sollten sich Autorenverbände und Literaturpreise dem nicht unterordnen. Man kann also nie genug auf diese Mißstände aufmerksam machen.
Herzlichen Gruß,
Vera
Nicht überraschend...
"Es gibt einen Teil des Literaturbetriebs, der sich für etablierter hält und bei dem Selfpublishing nach wie vor Naserümpfen auslöst."
Es ist leider nicht überraschend, dass der kleine Teil, dem die althergebrachte Marktgestaltung Vorteile bringt, einer Änderung eben jener Gestaltung nicht gerade aufgeschlossen gegenüber stehen.
Die Mystifizierung des Buches als Kulturgut wird da nur zu gerne als Rechtfertigung herangezogen.
Nicht überraschend...
Hallo Martin,
wahrscheinlich hast du recht und es ist nicht wirklich überraschend, dass es noch Ausgrenzungen gibt. Aber es ist an der Zeit, diese deutlich in Frag zu stellen.
Herzlichen Gruß,
Vera
Klar
Hier haben wir keinen Dissens.
Ein Unterschied ist auch, dass ein Self-Publishing-Autor sich mit ganz profanen Problemen herumschlagen muss: Marketing, Preisfindung, Lektorat, Kosten/Nutzen-Rechnung, etc.
Aus Sicht des klassischen Autors betreibt ein Self-Publisher ein Geschäft, keine Kunst. Das lässt er/sie gerne raushängen.
Der pyschologische Hintergrund ist hier aus meiner Sicht: die wissen, dass sie das selber nicht können und haben Angst davor. Die Abwertung ist eine Form des Angst-Beißens :-(.
Ich habe mal mit "klassischen" Autoren gesprochen und die gefragt, was deren Geschäftsmodell und Zielmarkt ist. Hui, da bekam ich was zu hören. Wenn ich die beschuldigt hätte, ihre Erstgeborenen zu verspeisen, das hätte weniger Aufstand gegeben....
Du kommst hier nicht rein! Verschlossene Türen für Selfpublisher
Ich sehe es ähnlich wie Michael, dem Syndikatsmitglied, dass es diese Randgruppen auf beiden Seiten gibt: die einen, welche generell die Nase rümpfen und die anderen, die tatsächlich keine Qualität abliefern.
Doch die große Mehrheit sehe ich da in einem sich bewegenden, offenen Austausch und Aufeinanderzugehen.
Die Krux ist im Grunde die, dass es Autor / Schriftsteller kein Ausbildungsberuf ist, so dass sich eben jeder Autor nennen darf, egal was er kann oder nicht.
Andere freie Berufe, Journalisten, Detektive, Heilpraktiker u.a.m. haben längst darauf reagiert und eine Ausbildung mit Prüfung und Zertifizierung über ihre Verbände organisiert. Um genau diesen Qualitätsnachweis zu liefern. Um das Ansehen ihres Berufsstands zu stärken, das natürlich leidet, wenn jeder ihn ausüben kann und das von heute auf nachher. Und mit dem Ansehen sinken die Preise.
Als Verbraucher achten wir ja auch bei den meisten Produkten auf irgendwelche Qualitäts- und Gütesiegel, erst recht, wenn man dem Produkt von außen nicht ansieht, wie gut es innen ist.
Und nun kommen eben viele Bücher auf den Markt, denen man nicht ansieht, wie gut sie geschrieben sind, von Leuten, die das Schreiben nicht lernen mussten.
Das heißt ja nun aber eben nicht, dass sie es alle nicht können. Natürlich nicht.
Aber es wäre auch blauäugig zu denken, dass trotz dieser kleinen Hürde nur solche Leute veröffentlichen, die sich zuvor ein paar Jahre um Handwerk, Stil und Weiterbildung bemüht zu haben.
Verlagsautoren haben das fast schon zwangsweise und wissen dann auch, warum das erste Werk so nicht funktioniert hat. Und wenn die sich über Selfpublisher ärgern, dann zum Beispiel deshalb, weil aus ihrer Sicht da eine Konkurrenz auf dem Markt unterwegs ist, Tiede Preise verdirbt und auch das Ansehen des Berufsstand Schriftsteller, weil sie so deutlich sichtbar machen, dass es heutzutage keine Kunst mehr ist, ein Schriftsteller zu sein. Und was keine Kunst ist, wird auch nicht gut bezahlt.
Die Luft für Verlagsautoren ist dünner geworden, der Wind rauer, das Karussell dreht sich viel schneller. Bücher werden viel rascher verramscht als noch vor Jahren, auch jahrelange Stammautoren können sich auf diesem Platz nicht ausruhen, die Werbung für Midlist-Autoren ist auf ein Minimum zusammengeschrumpft.
Nein, ich bettle hier nicht um Mitleid für Verlagsautoren. Aber nur wer beide Seiten kennt, kann aufeinander zugehen und das ist nötig. Denn die Selfpublisher-Szene hat ja auch einiges an verkrusteten Verlagsstrukturen aufgemischt, wofür man auch dankbar sein kann.
Zu lange hatten es Neuautoren viel zu schwer, einen Weg in die Öffentlichkeit zu finden. Nun haben sie sich selbst einen geschaffen und das ist gut so.
Und sie haben sich eine Menge Anerkennung errungen, denn auch wenn sie sich noch nicht gleichgestellt fühlen, werden sie doch nicht mehr mit Zuschussverlagen in einen Topf geworfen, kann man einen Weg in einen Verlag finden, auch wenn man Selfpublisher ist. Im Gegenteil, Verlage entdecken zunehmend auch deren Qualität des Selfmanagements, das den Markteinstieg als Neuautor begünstigen kann, erst recht natürlich, wenn der Selfpublisher schon eine Fangemeinde mitbringt. Was natürlich auch wiederum eine Kehrseite hat. Nämlich die, dass Verlage das gleich mal erwarten, auch von den bisherigen Verlagsautoren, also dass sie sich auch noch als Marketingexperten weiterentwickeln.
Doch genau hier findet dann auch die andere Vermischung statt. Immer mehr Verlagsautoren finden den Weg ins Selfpublishing und veröffentlichen gemischt. Das was keinen Verlag findet, geben sie selbst heraus. Wobei Selfpublishing eben auch eine tolle Möglichkeit ist, seine verramschten und vergriffenen Bücher weiter im Markt zu halten.
Die Bewegung findet also von zwei Seiten statt.
Verbände möchten unter ihrem Dach vor allem die vereinen, die sich ernsthaft mit ihrem Thema beschäftigen, dabei ist es natürlich ihr gutes Recht, diverse Begrenzungen zu setzen, um das eigentliche Anliegen nicht zu verwässern. Und wer nach nach außen Anerkennung und Gehör zu gewinnen möchte, muss gemeinsame Ziele finden und verfolgen können. Erst recht, wenn man politisch Einfluss nehmen will. Wenn Verlagsautoren andere Interessen verfolgen als Selfpublisher ist es natürlich klug, sie nicht in ihre Verbände aufzunehmen. Ist das nicht der Fall, dann sollte man das sicherlich überdenken. So wie man immer wieder die eigenen Statuten überdenken muss, inwieweit sie (noch) zeitgemäß sind.
Ich bin Mitglied bei den Mörderischen Schwestern, einem Verband von deutschsprachigen Krimibuchautorinnen (dem größten europaweit) und wir haben uns der ganzen Krimiszene geöffnet, bei uns muss man nicht veröffentlicht haben. Wir stehen allen Krimifans offen, aber bei uns muss man beispielsweise eine Frau sein. Auch das wird immer mal wieder überprüft und abgestimmt. Denn es gibt durchaus Argumente, die für eine Öffnung auch für Männer sprächen, doch bisher haben die Gründe, die dagegen sprechen, immer wieder gesiegt. Und auch das wird gelegentlich angefeindet.
Es sind aber eben immer die Mitglieder eines Vereins, die darüber bestimmen, wen sie dabei haben wollen. Und wer selbst einen Verein gründet, wird das sicherlich auch für mehr als angemessen halten.
Bei uns würdest du also nicht der Tür verwiesen :-)
VG
Rosemarie
Du kommst hier nicht rein! Verschlossene Türen für Selfpublisher
Hallo Rosemarie,
danke für deine Ausführungen. Natürlich kann jede Vereinigung entscheiden, welche Mitgliedsvoraussetzungen gelten sollen. Aber der Ausschluß von Selfpublishern in vielen Bereichen ist schon auch ein Ausdruck der Skepsis und der Abwertung. Dies ist sicher nicht mehr zeitgemäß. Und im Sinne der Hilfestellung und stetigen Verbesserung der schreibenden Zunft ist es nahezu eine Pflicht, die Selfpublisher einzubinden.
Ich bin übrigens bereits seit drei Monaten Mitglied bei den Mörderischen Schwestern.
Herzlichen Gruß,
Vera
Du kommst hier nicht rein! Verschlossene Türen für Selfpublisher
Und ich wusste es eigentlich auch, dass du bereits Mitglied bist, Asche auf mein Haupt ...
Was nicht mehr zeitgemäß erscheint dauert dennoch, bis es sich wandelt.
Ich habe versucht zu beleuchten, woher die Skepsis kommt bzw. Schwächen und Stärken liegen.
Aber genau dieser Punkt, dass ernstzunehmende Selfpublisher, die es zuhauf gibt, nicht in einen Topf geworfen werden möchten mit solchen, die auf Qualiät nicht achten, die es leider eben auch gibt, gehört zu den Punkten, die man dabei offensiv ansprechen muss. Es hilft nichts, entweder die eine oder andere Seite auszublenden, man muss dafür eine Lösung finden.
VG
Rosemarie
Du kommst hier nicht rein! Verschlossene Türen für Selfpublisher
In Ergänzung zu meinem Kommentar möchte ich unbedingt noch erwähnen, dass es natürlich sowieso keine scharfe Grenzen zwischen ernsthaften Autoren bzw. Verlagsautoren und dem Rest gibt und den Begriff Hobbyautor finde ich ganz und gar fehl am Platze. Denn wer das Schreiben als Hobby bereibt, ist ja eher ernsthaft bei der Sache und welcher Autor könnte sich schon Profi im Sinne, ich lebe vom Schreiben, nennen. Das können nämlich gerade mal etwa 5 Prozent aller Autoren und auch Verlagsautoren haben üblicherweise einen weiteren / anderen Brotberuf.
Und es fängt eben jeder mal kleiner an und entwickelt sich dann weiter.
Für mich ist daher im Grunde jeder ein ernstzunehmender Autor, der sich selbst und seine Arbeit ernst nimmt und daher auch an seiner Weiterentwicklung arbeitet und daher eben auch nicht gleich die ersten Gehversuche veröffentlicht.
Aber gerade für die bräuchte es Regelungen und Hilfen bzw. eine Richtschnur, an der sie sich abarbeiten können. Stattdessen sind sie darauf angewiesen, sich im Dschungel der seriösen und weniger seriösen zurechtzuwurschteln.
Und natürlich kann es nicht so sein, dass einfach die erste Verlags-Veröffentlichung einen in den Autorenhimmel erhebt. Schließlich wissen wir auch alle, dass in Verlagen nicht nur Perlen verlegt werden.
Eine Lösung könnten sicher in den Verbänden liegen, aber vielleicht muss sich ein solcher erst Gründen, der sich der Neuautorenszene annimmt und das finde ich sowieso den besten Begriff, weil der nicht mehr unterscheidet zwischen denen, die noch gar nicht veröffentlicht haben, die es selbst in die Hand genommen, die in einem Kleinverlag herausgekommen oder einen einmaligen Bestseller gelandet haben, was ich ja manchmal von den anderen einfach nur durch ein bisschen Glück unterscheidet.
Aber ausgelernt hat man als Autor ebensowenig wie in anderen Berufen eigentlich nie.
Du kommst hier nicht rein! Verschlossene Türen für Selfpublisher
Die Versuche, irgendwelche generellen Qualitätskriterien für Autorinnen und Autoren zu entwickeln, sind bisher immer jäh gescheitert. Wie schon gesagt, kann es helfen, möglichst viele in Verbände und Netzwerke einzubinden und so für eine Sensibilisierung bei jedem Einzelnen zu sorgen. Im Übrigen gibt es mit dem Selfpublisher-Verband mittlerweile eine Organisation, die sich anschickt, die vielen Selfpublisher an die Hand zu nehmen.
Herzlichen Gruß,
Vera
Du kommst hier nicht rein! Verschlossene Türen für Selfpublisher
Ja, eine solche Qualitätsregelung stelle ich mir auch selbst sehr schwer vor.
Aber die Quintessenz ist eben, dass viele deshalb einfach die Verlagsveröffentlichung als Qualitätsbeweis hernehmen, weil es nichts anderes gibt.
Das ist sicher nicht gerecht, aber man kann Verständnis haben, was das Aufeinanderzugehen wiederum erleichtert.
Ein Selfpublisher Verband ist dabei eine wichtige und richtige Institution.
Schwieriges Thema
Liebe Vera,
Danke für deinen Artikel, den ich sehr aufmerksam gelesen habe - und mit innerem Zwiespalt.
Einerseits teile ich deine Ansicht, dass der pauschale Ausschluss von Selfpublishern radikal ist und allen aus der Branche unabhängig von ihrem Können Steine in den Weg legt. Das ist schade. Es schwingt da auch eine gewisse Abwertung von Selfpublishing mit, die ich pauschal nicht gut heiße. Es gibt tolle und talentierte selfpublisher, die viel Arbeit und Mühe in ihre Werke stecken und die wirklich qualitativ hochwertige Bücher abliefern! Hut ab davor!
Aber, und jetzt kommt das aber, es gibt eben auch sehr sehr viele, die keine gute Qualität abliefern. Das ist auch okay, jeder sollte sein geschriebenes veröffentlichen dürfen, egal wie "gut" es ist. Aber dann ist es eben oft ein Hobby und hat nichts mit professionellem Schriftsteller Dasein zu tun. Worauf ich hinaus will: beim self-publishing fehlt jegliche Qualitätskontrolle. Jeder kann es machen, das ist vor- und Nachteil zugleich. Weswegen es dort viele Werke gibt, die die meisten Menschen als Hobby Werke einsortieren würden - was doch auch nichts schlechtes ist!! - aber ich kann die betreffenden Autoren dann leider nicht mehr ernst nehmen, wenn sie sich selbst in den Himmel loben und nebenher oft noch die Verlags Branche schlecht machen. Da fallen dann oft Sätze wie, als Newcomer hätte man ja eh keine Chance bei einem Verlag , die Verlagsbranche sei ja so unfair und natürlich liegen die verlagsabsagen nie, aber auch wirklich niemals an mangelndem können oder üben. Das ärgert mich dann sehr, denn letztlich kann jeder, der wirklich Talent hat und daran arbeitet, früher oder später einen guten Verlag finden. Wenn man es eben will. Und ja, sicher hast du recht: dass viele gar nicht erst den Verlag suchen sondern direkt ins selfpublishing gehen, aber auch hier gibt es dann eben viele, die sich selber gar nicht mehr hinterfragen, geschweige denn die Qualität ihrer eigenen Werke. Und ich finde, das ist etwas ganz Wichtiges: selbstkritisch bleiben als professioneller Autor, nicht abgehoben werden. Und akzeptieren, dass Verlage eben doch immer noch eine Qualitätskontrolle darstellen, ein Sieb, durch das man nur dann kommt, wenn man gewisse Standards erfüllt. Das ist auch der Grund, weswegen für mich selfpublishing nie in Frage kam sondern ich auf einer Verlags Zusage gewartet habe, weil ich wissen wollte, ob ich durch dieses sieb passe oder nicht. Wenn nicht, gut, dann wäre sie mein Hobby geblieben. Und wenn ich durchkomme, umso besser, aber dann habe ich auch eine objektive Bestätigung, dass das was ich tue zumindest nicht totaler Mist ist. Noch mal, damit ich dich missverstanden werde: nur weil ich dieses sieb nicht nutze, heißt es natürlich nicht, dass ich nicht durch passen würde. Sprich, nur weil ich ins self-publishing gehe, heißt das nicht, dass ich schlechter bin als ein verlagsautor. Aber die Kontrolle der Qualität durch den Verlag fehlt eben.
Ich denke, dass deswegen auch in vielen Foren selfpublisher ausgeschlossen werden. Weil eben viele dabei sind, die sich selbst maßlos überschätzen, die sich selbst als super professionell betrachten obwohl sie es schlichtweg nicht sind. Es gibt einige Perlen unter den Selfpublishern, aber eben auch viele Hobbyautoren. Und gerade wenn es sich um Foren handelt, In denen sich professionelle Schriftsteller untereinander austauschen sollen auf einem gewissen fachlichen Niveau, muss man ja irgendwie sicherstellen, dass die Autoren sich auch alle auf einem gewissen Niveau bewegen. Und dieses Niveau ist durch Selfpublishing eben nicht bewiesen, unabhängig von der Selbsteinschätzung. Deswegen empfinde ich es oft auch als angenehm, dass solche Foren für selfpublisher nicht geöffnet werden, eben weil ich professionellen Austausch suche mit Menschen, die wirklich Ahnung haben von dem was sie tun. Von denen ich lernen kann. Und ja klar, ich kann auch von selfpublishern lernen, aber eben nur von manchen, nur von denen, die das ganze wirklich auf einem gewissen fachlichen Niveau betreiben, mit Professionalitätsanspruch. Und dir auszufiltern aus der Unmenge an selfpublishern, scheint mir nahezu unmöglich.
Puh, das wurde jetzt ein langer Text. Ich hoffe ich bin hier niemandem auf den Schlips getreten, ich finde jeder sollte veröffentlichen können wie er das möchten wir sich wohlfühlt. Jeder sollte dafür respektiert werden und individuell betrachtet werden, egal welche veröffentlichungsweise. Aber gleichzeitig sollte nicht vergessen werden, dass Verlage immer noch Qualitätssiebe darstellen, durch die Selfpublisher eben einfach nicht gehen (müssen).
Ich würde mich freuen wenn du mir deine Gedanken dazu schreibst. Liebe Grüße, Svenja
Schwieriges Thema
Liebe Svenja,
danke, dass du dich so intensiv mit meinem Artikel beschäftigt hast. Du machst aber den gleichen Fehler, den viele machen. Zum einen denken sie bei Selfpublishing immer gleich an das Risiko schlechter Bücher und zum anderen weisen sie Verlagen die Funktion der Qualitätswächter zu. Beides stimmt so nicht. Das es viele gute Bücher im Selfpublishing gibt, hast du selbst beschrieben. Die pauschale Skepsis gegenüber selbstverlegten Büchern ist also absolut nicht mehr zeitgemäß, zumal sie von Leserinnen und Lesern kaum noch zu spüren ist. Das Thema Verlage ist komplexer. Verlag ist lange nicht gleich Verlag. Es gibt große Publikumsverlage, kleine Verlage, Ein-Mann- und Ein-Frau-Verlage. Die Entscheidung, ein Buch ins Programm zu nehmen, hat immer auch subjektive und geschäftliche Gründe. Dies als alleiniges Qualitätsmerkmal zu sehen, entbehrt jeder Grundlage. Es gibt sogar Verlage, die nicht mal mehr ein Lektorat anbieten. Der Veröffentlichungsweg ist daher absolut kein Kriterium für die Qualität eines Buches. Wenn also die Verbände für alle unabhängig vom Veröffentlichungsweg geltende Qualitätsmerkmale festlegen wollen, habe ich da nichts dagegen. So ist es aber nur die Diskriminierung einer Veröffentlichungsart und zudem der Zwang der Autorinnen und Autoren auf Rechte zu verzichten. Dies kann nicht im Sinne der Autorenschaft sein. Zudem sind auch die zugrundeliegenden Ängste irreal. Glauben die Verbände denn wirklich, sie würden dann von Schrott schreibenden Schreiberlingen überflutet? Das ist absurd. Selbst wenn jemand vielleicht noch nicht so gut ist, sich aber einem Verband anschließt und damit sein Engagement zeigt, wäre es dann nicht Aufgabe der Verbände, diesen Menschen zu zeigen, wie man besser wird, statt sie pauschal abzuweisen? Nein, - ich weiß, das der Vergleich Widerspruch hervorrufen kann - für mich ist der Ausschluss von Selfpublishern vergleichbar mit dem Ausschluss von Frauen, es ist eine völlig haltlose Diskriminierung.
Herzlichen Gruß
Vera